SAB Journal 2021-3

Sehr geehrtes Mitglied!

Diese Ausgabe unseres SAB Journals ist eine Jubiläumsausgabe! Vor 25 Jahren hatte das Vorstandsmitglied Mag. Thomas Smetana die Idee, eine Mitgliederzeitung herauszugeben. Wir alle waren Feuer und Flamme, denn so konnten wir auch während des Jahres und nicht nur bei der Mitgliederversammlung unsere Mitglieder erreichen. Thomas übernahm auch die Redaktion und es kamen die ersten paar Zeitungen heraus, als er, beruflich bedingt, den Abschied aus dem Vorstand bekanntgab. Wohl oder übel
musste ich also selbst den Staffelstab in die Hand nehmen, da sich niemand sonst bereit erklärte und die Einstellung unseres jungen Mediums eine Kapitulation bedeutet hätte. Wie habe ich mich gefreut, als ich Jahre später an Rudi Mikstetter den „Wanderpokal“ weitergeben konnte.

 

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Die Fliegenstrecke an der Ager

Mag. Roman Moser
Als ich, vor gut 20 Jahren, die Bewirtschaftung der Ager im Auftrag des Sportanglerbundes (SAB) übernahm, war mir damals nicht bewusst, welche Herausforderungen im Laufe der Zeit noch auf mich zukommen werden. Ich erachtete es als gute Gelegenheit und Chance, mein Wissen und meine Erfahrung bezüglich Bewirtschaftung eines Salmonidenflusses (?) in die Realität umsetzen zu können. Da der Verein das finanzielle Risiko trug und mir ein jährliches Besatzbudget genehmigt wurde, ging ich zuerst daran, die Gewässer-morphologischen und fischökologischen Gegebenheiten zu erkunden. Ich hatte ja schon einige Jahre zuvor als einfacher Lizenznehmer die Gelegenheit, mich mit den fliegenfischereilichen Möglichkeiten an diesem Gewässer auseinanderzusetzen. Damals war die Ager noch mit den Zelluloseabwässern der Lenzing-AG, jedoch in bereits verträglichem Ausmaß, belastet und zeigte einen leicht eingetrübten Wasserkörper. Das störte mich zwar, war aber, wie sich später herausstellte, die Basis für reichlich Insektenaufkommen. Vor allem der Bachflohkrebs, als Detritus-Fresser, war unter fast jedem Stein zu finden und große Steinfliegen (Perla-Arten) aren im Frühsommer häufig zu sehen. Die zusätzlich Eutrophierung (Düngung) durch die einmündende Vöckla führte zu einem erheblichen Hochstand an Nährtieren. Einzig, der schnelle Fließcharakter und die fehlende Struktur, bereiteten mir Sorge.

Die Ager als Dreckschleuder
Die Ager war ursprünglich der Abwasserkanal für die Faserproduktion der Fabrik in Lenzing. Als Industriefluss zeigte sie eine Gewässergüte, die als schwer belastet in der Gütestufe 4 angesiedelt war. Heute würde ich sie, nach den Klärmaßnahmen, eher als Stufe 2 bezeichnen. Dies deshalb, weil die Vöckla, mit ihren Nebenbächen, nach Regenfällen erhebliche Schmutzfrachten und Trübstoffe antransportiert.

Es war einmal….
Bereits in früheren Jahren, als noch Schaumkronen und Zellulosefasern die Ager stark belasteten, wurde dieser Fluss rigoros begradigt. Ziel war nämlich, den Abfall möglichst rasch abzutransportieren, um zu verhindern, dass sich stinkende Schlammberge in den ruhigeren Fluss-Buchten ansammeln. Dabei war dieses Gewässer ursprünglich, vor der Verbauung, mit Nebenarmen, Altwassern, Bifurkationen und Inseln geradezu gesegnet. Morphologische Grundvoraussetzungen für hohen Fischbestand, wie Rückzugsraum bei Hochwasser-Ereignissen, Ablaichende Fische müssen eines der Ziele einer gelungenen Renaturierung sein.Ohne passende Aufstiegshilfen ist Huchenbesatz nicht zielführend. Jungfischhabitaten und Sickerräumen mit Klärung und Kühlung im begleitenden Schotterkörper. Ein Erscheinungsbild, ganz charakteristisch für ein intaktes Fluss-Ökosystem. Die ehemaligen Nebenarme und Mäander sind heute noch, vor allem in der Regauer Senke und Puchheimer Au, erkennbar.

Auszug aus dem Journal

24 Seiten gesamt (4,29mb)

Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse  an unserer Zeitschrift wecken.

Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.

Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.

SAB Journal 2021-3