SAB Journal 2022-2
Sehr geehrtes Mitglied!
Es gab eine Sitzung des Landesfischereiverbandes und dabei eine Neuwahl für die nächsten 6 (!) Jahre. Interessant dabei ist, dass es nur einen Wahlvorschlag gegeben hat. Wie ich aus gut informierten Kreisen höre, „traute“ man sich nicht, einen Gegenvorschlag einzubringen, man könnte zuviel „politisch anecken“. Erbärmlicher geht es ja fast nicht mehr, bis auf die Tatsache, dass man unbedingt vertraute Stimmen im Vorstand erhalten wollte und nachdem Nikki Höpplinger vom Wolfgangsee nicht mehr dem Landesfischereirat – in Ermangelung einer Stelle als Revierobmann – angehören konnte, hat man flugs den Verein der Seenfischer in den Rat aufgenommen, damit sich alles wieder ausgeht. Am Erbärmlichsten!
Die schwarzen Zander vom Irrsee
Über den Zander – sein Leben und die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Besatz am Irrsee.
Der Zander besitzt unter uns Anglern unbestritten einen sehr hohen Stellenwert. Auch Feinschmecker lieben diesen barschartigen Räuber, denn das feste weiße Fleisch des Zanders gehört zum Besten, das sich aus dem Irrsee fischen lässt. Aber nicht nur deshalb fischen viele Zunftgenossen mit großer Leidenschaft auf diesen größten, barschartigen Raubfisch Europas. Seine, eher im Verborgenen stattfindende, Lebensweise löste schon immer einen starken Reiz auf uns Angler aus. Am Irrsee ist der Zander, unverwechselbar mit seinen Hundszähnen und der zweigeteilten Rückenflosse, die er bei Erregung hoch aufstellt, ein willkommener Raubfisch. In der Dämmerung begibt sich dieser nachtaktive Räuber auf Beutezug. Einer faszinierenden Nachtfischerei mit Natur oder Kunstköder steht dann nichts mehr im Wege.
Um auch den Irrseeanglern dieses nicht alltägliche Fangerlebnis zu ermöglichen, wurde im Jahr 2010 mit 1500 Stück fressfähige Zander ein erster flächendeckender Besatz durchgeführt. Und da auch Eigenaufkommen nachgewiesen wurde, ein Umstand, ohne den jeder Besatz sinnlos wäre, stand einem weiteren langjährigen Besatz nichts mehr im Wege.Aufzeichnungen beweisen ja, dass der Zander erstmals im Jahr 1900 im Irrsee besetzt wurde. Damals gab es im Irrsee, wie auch heute, jede Menge Weißfische. Diese, als profan bezeichneten Fischarten, wollten die damaligen Bewirtschafter durch Besatz mit Zander und Saiblingen in hochwertiges Fischfleisch umwandeln. Die heutigen Ziele des SAB als Bewirtschafter, sind eher zeitgemäß und auf eine zusätzliche Attraktivität des Irrsees als Angelgewässer gerichtet.
Damit der Besatz aber auch von Erfolg gekrönt ist, muss man gerade beim Zander ein paar Grundregeln beachten. Zander sind ja äußerst empfindliche Besatzfische, die nur ab einer gewissen Größe besetzt werden sollten. In diesem Fall sind die Zander 2 sömmrig und 15 – 30 cm groß. So wird vermieden, dass zu kleine Zander über die Wintermonate verhungern. Aber auch das Jagdverhalten der Zander wurde berücksichtigt. Juvenile, also junge Zander, sind Schwarmfische und gehen daher meistens in größeren Gruppen auf ihre nächtlichen Raubzüge. Besetzt wurde in Trupps von ca. 50 Fischen. Doch vor einem langfristigen Besatz sind auch die ökologischen Bedingungen eines Gewässers zu beachten. Sauerstoffsättigung und passendes Temperaturgefüge sind für den Zander von existenzieller Bedeutung. Zur Information: Der Sauerstoffbedarf des Zanders ist bei jeder Temperatur etwa doppelt so hoch wie der des Karpfens. Der Karpfen kann sich bei Sauerstoffmangel lange Zeit an der Wasseroberfläche mit Notatmung am Leben erhalten, der Zander hingegen stirbt kurzfristig ab. An seine Nahrung stellt der Zander dagegen Ansprüche, denen eigentlich alle nahrungsreichen Gewässer genügen. Nahrungsreich bedeutet für den Zander, von Zooplanktonlarven für den Nachwuchs, bis hin zu schlanken Nahrungsfischen, sollte der Tisch lückenlos gedeckt sein. Von sekundärer Bedeutung sind dagegen Sichttiefe und Grundbeschaffenheit. Der Irrsee wird diesen Ansprüchen des Zanders mehr als gerecht, und nicht umsonst wird der Irrsee, auch auf Grund seiner kapitalen Zander, als einer der besten Zanderseen in Österreich bezeichnet.
Auszug aus dem Journal
16 Seiten gesamt (2,57mb)
Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse an unserer Zeitschrift wecken.
Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.
Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.