Wissenschaftliche Untersuchung der Maränen am Irrsee 2017
Am 24. Oktober wurde am Irrsee die jährliche Befischung der Irrsee Maränen durchgeführt. So wie jedes Jahr haben wir, um unseren Mitgliedern zu zeigen wie so eine Untersuchung durchgeführt wird und vor allem, welch immensen Wert so eine Untersuchung für den Renkenbestand am Irrsee hat, einen kleinen Bildbericht zusammengestellt. Diese Untersuchung ist Teil einer Gesamtanalyse betreffend der Alterspyramide und der Bestandsdichte.
Diese, jetzt schon einige Jahre laufende, Untersuchung liefert dem Bewirtschafter wichtige Daten um das Aufkommen und Abwachsen der Irrseemaränen auch für die Zukunft zu gewährleisten. Geleitet und dokumentiert wurde diese Untersuchung von Mag. Dr. Gassner vom Bundesamt für Wasserwirtschaft. Das Untersuchungsgebiet ist schon seit Jahren festgelegt und befindet sich im südlichen Seeteil. Die Netzbojen wurden mit GPS markiert. Es ist damit gewährleistet, dass das Netz immer an exakt der selben Stelle gesetzt wird. Es kam ein nummerierter Netzsatz mit 11 Einzelnetzen gestaffelter Maschenweiten (15, 20, 25, 30, 35, 45, 55 und 70 mm; Höhe 3 m und Länge 30 m) zum Einsatz, wobei von den Maschenweiten 15 bis 35 mm jeweils ein Netz und von den Maschenweiten 45, 55 und 70 mm jeweils zwei Netze eingesetzt wurden. Die gesamte Netzfläche betrug 990 m². Eine große Hilfe war dabei das Echolot des Bewirtschaftungsbootes mit integrierter GPS Funktion. Damit konnten wir genau in der Tiefenlinie von 10 bis 13 m das Netz positionieren. Diese Tiefenlinie war für den Erfolg der Untersuchung von großer Bedeutung, da wir bei unseren aktuellen Messungen ein dramatisches Sauerstoffdefizit ab 14 m feststellen mussten. Im Vorjahr hatte uns ein Schleppfischer das Netz bis auf 18 m gezogen und wie zur Bestätigung war dieser Netzbereich vollkommen fischleer. Bedingt durch das noch warme Herbstwetter waren auch noch einige Renkenangler vor Ort und natürlich genau in der Linie des Untersuchungsgebietes. Nach einer kurzen Information über unsere Tätigkeit konnten wir ohne jede weitere Verzögerung das auslegen des Netzes beenden. 16 Stunden von 16 Uhr bis 8 Uhr morgens war das Multifunktionsnetz jetzt im Einsatz. Am nächsten Morgen empfing uns der Irrsee mit kaltem und nebeligen Herbstwetter. Vorsichtig, um keine Fischer zu gefährden, steuerten wir die Boje am Netzbeginn an und begannen mit dem Einholen. Ausgehend vom Sommerplatz konnten reichlich Maränen gefangen werden. In den Maschenweiten dieses speziellen Netzes verfingen sich Maränen verschiedenster Altersklassen und man kann dadurch Rückschlüsse auf das Abwachsen der verschiedenen Jahrgänge ziehen. Ein weiterer Vorteil dieses Kiemennetzes ist, die schnellere Durchführung der Untersuchung. Man hat mit einem Netzzug Chancen auf alle Jahrgänge und Längenklassen. Bei der diesjährigen Untersuchung wurden 117 Stück Maränen gefangen. Auffällig war heuer die hohe Anzahl von Maränen ab 40 bis 50 cm. Als Beifang wurden 4 Zander, 1 Hecht, 1 Schuppenkarpfen, Rotaugen und Rotfedern gefangen. Der Cyprinidenanteil war heuer wieder etwas mehr, da wir das Netz auf Grund des schon beschriebenen Sauerstoffmangels etwas höher setzen mussten. Die Maränen wurden vor Ort auf Totallänge und Vollgewicht vermessen. Auch Geschlecht und Reifegrad wurden dokumentiert und das Alter anhand der Schuppen ausgezählt. Auf Grund dieser Untersuchung wird die weitere Bewirtschaftung des Renkenbestandes festgelegt und besonders das Mindestmaß hängt vom Ergebnis der Altersbestimmung in Verbindung mit der Laichreife ab. Aber auch die Anzahl der Hakenschäden im Maulbereich wurde dokumentiert. Unser jährlicher Appell. Bitte hakt untermassige Maränen mit größter Rücksicht auf den Fisch ab. Auch wir wissen, dass sich diese Hakenschäden nicht immer verhindern lassen. Aber man sollte es zumindest versuchen. Nymphen ohne Widerhaken sind einen Versuch wert. Über eine derartigen Erfahrungsbericht würden wir uns sehr freuen und ihn auch für alle Maränenangler im Journal veröffentlichen. Die Fische wurden nach der Untersuchung und Datenerfassung an die Konsortiumsmitglieder verteilt und einer sinnvollen Verwertung zugeführt. Auszüge von den Ergebnissen dieser Untersuchung werden in einem der kommenden Journale veröffentlicht.
Der Sportanglerbund Vöcklabruck und das Konsortium Zeller Irrsee dankt allen Teilnehmern für ihre Mitarbeit.
Rudolf Mikstetter