An den erstaunten Blicken der Angler konnte man es ablesen.
Ein Boot das ein Netz in den See legt, ist man als Irrseeangler nicht gewohnt. Einmal im Jahr wird aber eine Ausnahme gemacht. Denn um einen fundierten Einblick in die Altersstruktur der Irrseemaränen zu bekommen ist es unumgänglich ein Netz zu setzen.
Ein Multimaschennetz wurde am Vortag in einer ungefähren Tiefe von 15 m quer über den See und direkt am Grund gesetzt und war 16 Stunden von 16 Uhr bis 8 Uhr morgens im Einsatz. Das Untersuchungsgebiet ist schon seit Jahren festgelegt und befindet sich im südlichen Seeteil quer über den Sommerplatz in Richtung Pöllmann. Ihren Namen hat dieses Netz durch die Funktionalität in Folge von verschiedenen Maschenweiten. Gestaffelt hat dieser Netzsatz folgende Maschenweiten von 15 mm – 26 mm – 32 mm – 38 mm – 42 mm – 50 mm – 60 mm bei einer Netzlänge von 50 m und einer Netzhöhe von 3 m. In diesen Maschenweiten verfangen sich Maränen aller Altersklassen und man kann dadurch Rückschlüsse auf das Abwachsen der verschiedenen Jahrgänge ziehen. Ein weiterer Vorteil dieses Netzes ist eine schnellere Durchführung der Untersuchung, da man mit einem Netzzug Chancen auf alle Jahrgänge und Längenklassen hat. Die Untersuchung kann daher auf diesen einen Netzzug reduziert werden.
Beim Einholen waren natürlich alle gespannt, was den da so an Fischen ins Netz gegangen ist. Wir hofften natürlich auf einen guten Erfolg. Denn bei diesem Netzzug gilt, je mehr Maränen, desto genauer die Untersuchung. Und wir hatten es ja eigentlich erwartet. Beim Einholen der ersten Netzsätze war bald klar, dass es einen sehr guten Ertrag geben würde. Die steigenden Ausfänge sind ja belegt und bestätigen den guten Maränenbestand des Irrsees. Dazu passend der heurige Besatz mit unglaublichen 1 Million Maränenbrütlinge.
Als Beifang ging diese kapitale Brachse in das Netz. Zum Glück konnte die Brachse unbeschadet wieder in den Irrsee zurückgesetzt werden.
Und genau dieser Besatz machte den Großteil der gefangenen Maränen aus. Man konnte auch sehen wie gut dieser Besatz abgewachsen ist. Hier sieht man wieder wie sinnvoll und nachhaltig unser jährlich durchgeführtes Laichfischen ist. Genaue Zahlen können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht seriös anführen, aber es waren geschätzte 400 Stück Maränen in Altersklassen bis M6+ im Netz. Von einer möglichen Überfischung kann man daher noch nicht reden. Das herunter gesetzte Mindestmaß dürfte durch vermehrten Ausfang auch weiterhin keine negativen Auswirkungen auf den Renkenbestand haben.
Folgende Daten der gefangenen Maränen wurden für die Auswertung aufgenommen. Alter, Länge, Gewicht, Geschlecht, Reifegrad und eventuelle Hakenschäden. Auf Grund der Auswertung dieser Daten wird die weitere Bewirtschaftung des Renkenbestandes festgelegt und besonders das Mindestmaß hängt vom Ergebnis der Altersbestimmung in Verbindung mit der Laichreife ab. Die Fische wurden anschließend an die Konsortiumsmitglieder verteilt und einer sinnvollen Verwertung zugeführt. Selbstverständlich wird das Ergebnis dieser Untersuchung im SAB Journal veröffentlicht.
Der Sportanglerbund Vöcklabruck und das Konsortium Zeller Irrsee danken allen Teilnehmern für den reibungslosen Ablauf der Befischung.
Petri Heil