Besetzt wurde eine Uferlänge von ca. 6000 m.
Die Zander stammen aus der Fischzucht Waldschach und werden dort in vollkommen eigener Produktion je nach Bedarf der Besatzgröße mit geeigneten Futterfischen vorgestreckt.
Am 22.Oktober wurde die Besatzaktion mit fressfähigen Zandern durchgeführt. Die Jungzander wurden in der Fischzucht Waldschach mit Lebendfutter (Blaubandbärblinge) aufgezogen und waren in bester Kondition. Mit einer Größe von 25 – 35 cm sind sie heuer top abgewachsen und bestens für den Besatz im Irrsee geeignet. Das beste Beispiel für die optimale Verfassung war die Tatsache, dass die Jungzander auch während des Transports ihr Raubverhalten an den Tag legten. Einige Zander würgten beim Besatz frischgeschluckte Fische aus. Doch vor dem Besatz ist es unumgänglich eine Temperaturanpassung durchzuführen. Gerade Zander sind diesbezüglich hochempfindlich und können nachhaltig geschädigt werden. Lethargisches am Boden liegen, Verpilzung und sogar verhungern sind die Folgen. Durch die geringe Temperaturdifferenz genügten ein paar Eimer Seewasser und der Besatz konnte beginnen.
Durchgeführt wurde der wertvolle Zanderbesatz mit 2 Helfern an Land und 3 kompetenten Teams aufgeteilt auf 3 Boote. Damit konnte der Besatz so schnell und effizient wie möglich durchgeführt werden. Besetzt wurden die Zander an vorher festgelegten Stellen am Irrsee. Aber auch das Jagdverhalten der Zander wurde berücksichtigt. Juveline Zander sind Schwarmfische und gehen daher meistens in größeren Gruppen auf ihre nächtlichen Raubzüge. Besetzt wurde in Trupps von ca. 50 Fischen. Anders als beim Hecht gibt es Kannibalismus bei Zandern ab einer gewissen Größe nicht mehr und die Fische wachsen je nach Futterangebot sehr gut ab. Versuche mit markierten Zandern aus dieser Fischzucht ergaben eine Gewichtszunahme von bis zu 1200 gr. Diese Fische hatten zum Teil auch schon Laichansätze. Voraussetzung für solche Ergebnisse sind natürlich mundgerechte Futterfische in großen Mengen. Dürfte am Irrsee mit seinem sehr guten Fischbestand kein Problem sein. Zanderbesatz heißt aber auch, genaues punktuelles setzen. Bei 4000 Stück kann man sich unschwer vorstellen wie hoch der zeitliche Aufwand für die Besatzteams war. Schon in den Wochen zuvor wurde der Irrsee nach geeigneten Stellen abgesucht. Bevorzugt besetzt wurden Abschnitte mit einer steilen Uferkante, idealerweise mit starkem Schilf oder Strauchbewuchs. Hier halten sich jetzt große Schwärme von Rotaugen und Barschbrut auf. Eine ergiebige Futterquelle für unsere Jungzander. Zander bevorzugen ja, bedingt durch die, für Raubfische eher kleine Maulspalte, entsprechend kleine Futterfische. Mit einem gummierten Schonkescher wurden die Zander inmitten der Futterfischschwärme gesetzt. Sie zeigten auch sofort ihr typisches Verhaltensmuster und suchten geeignete Deckung am Gewässergrund. Die Zander bekommen durch diese umsichtige Besatzstrategie einen sehr guten Start im Irrsee. Eine erfolgreiche Zanderfischerei in den nächsten Jahren sollte der Lohn dieser Arbeit sein.
Und dass sich der Zander im Irrsee wohlfühlt, beweist der Fang bei der Alterstrukturuntersuchung auf Maränen. Auf ca. 200 m Netzlänge 4 Zander von 3 bis 8 kg. Das hat es bis jetzt noch nicht gegeben und lässt uns für die Zukunft hoffen.
Wir bedanken uns bei allen die mitgeholfen haben die Zander standortgerecht im See zu verteilen. Zusätzlich gibt es ein kurzes Video auf unserer Homepage über das Verhalten der Zander in den ersten Tagen nach dem Besatz.
Petri Heil, Rudolf Mikstetter