SAB Journal 2013-4

Sehr geehrtes Mitglied!

Geht’s noch? Diese Frage an alle Verantwortlichen im Landesfischereiverband einschließlich des Sekretärs, der unseligerweise auch Landesfischermeister ist, darf gestellt werden. In einer unglaublichen Aktion ist man an die Landesregierung herangetreten um Schonzeiten und Brittelmaße zu ändern. Nur 2 Beispiele seien genannt: Der Kaulbarsch – bekanntlich eine Fischart, die es im Irrsee eigentlich gar nicht geben sollte – wird ganzjährig geschont und die Schonzeit des Hechtes wird um ein Monat auf Ende Mai verlängert! Wie wohlüberlegt nur diese beiden Änderungen waren, zeigt die Reaktion des weit über die Grenzen bekannten Fachmannes Dr. Gassner, der bei der Probebefischung am Irrsee erst durch uns davon erfahren hatte. Er zeigte sich kopfschüttelnd überrascht und verwundert über diese Neuerung.

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Limnologische und fischökologische Langzeituntersuchung von ausgewählten österreichischen Seen in Hinblick auf den Klimawandel

Der Irrsee – Auszug aus dem Zwischenbericht 2012 Sachbearbeiter: Mag. Dr. Martin Luger, Mag. Dr. Hubert Gassner Institutsvorstand: HR Dr. Albert Jagsch

Das Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde (BAW-IGF) initiierte im Jahr 2010 eine Langzeitstudie zum Schwerpunkt Klimawandel an ausgewählten österreichischen Seen. Für den Irrsee wurde zwischen BAW-IGF und Konsortium Zeller-Irrsee eine Kooperation vereinbart, um Untersuchungen entsprechend den anderen Seen durchzuführen.

Es wurde eine Messboje mit Temperaturdataloggern für eine hochauflösende Temperaturaufzeichnung installiert. Diese Datalogger speichern stündlich die vorherrschende Temperatur in unterschiedlichen Tiefenstufen von der Oberfläche bis zum Grund und werden in regelmäßigen Abständen ausgelesen. Mit dieser hochauflösenden Aufzeichnung der Temperaturentwicklung können limnologische Prozesse (z.B. Durchmischungsphasen, Schichtung, Tiefe der Sprungschicht etc.) sehr gut dokumentiert und etwaige Veränderungen dargestellt werden. Darüber hinaus wird zusätzlich zu den regelmäßig untersuchten Parametern (physikalisch chemisch und Phytoplankton (Algen) laut Gewässerzustandsüberwachungsverordnung) das Zooplankton und der Fischbestand erhoben. Das Zooplankton stellt eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Fische dar.

Durch Veränderungen im Temperaturregime (Klimawandel) ist möglicherweise mit zeitlichen und räumlichen Verschiebungen der Zooplanktonentwicklung zu rechnen, welche auch für den Fischbestand von Bedeutung sein können. Der Fischbestand wird mit Hilfe wissenschaftlicher Echographie jährlich im Herbst untersucht. Die Auswertungen ergeben Größenfrequenzen, mittlere Abundanzen (Anzahl/ha) und Fischbiomasse (kg/ha). Für die fischereiliche Bewirtschaftung von Gewässern stellen derartige Grundlagendaten eine wichtige Basis für die Erstellung von nachhaltigen Bewirtschaftungsplänen dar. Es können daraus auch Ableitungen hinsichtlich des möglichen Ausfanges eines Gewässers durchgeführt werden und letztlich räumlich-zeitliche Verteilungsmuster der Fische im See sichtbar gemacht werden. Ziel der Gesamtstudie ist es, erstmalig für Österreich einen detaillierten Langzeit-Datensatz zu erheben, der es ermöglicht, langfristige limnologische und fischökologische Veränderungen zu dokumentieren und in der Folge als Basis für weiter in die Zukunft reichende Prognosen zu dienen. Mit den Untersuchungen aus 2012 liegen nun für den Irrsee die Ergebnisse des ersten Jahres vor.

Auszug aus dem Journal

16 Seiten gesamt (4,28mb)

Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse  an unserer Zeitschrift wecken.

Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.

Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.

SAB Journal 2013-4