SAB Journal 2016-3

Sehr geehrtes Mitglied!

Langsam neigt sich die Saison dem Ende zu und das veranlasst mich, einige Gedanken über unsere Fischerei zu Papier zu bringen. Hatten wir voriges Jahr mit extremen Temperaturen im August in fast allen Gewässern zu kämpfen und mussten bei der Laichfischerei im Dezember erkennen, dass die Auswirkungen solcher Hochtemperaturperioden noch lange nachwirken, war heuer bis Ende August mit einer extremen Niederschlagsmenge zu kämpfen. Diese enormen Mengen an Niederschlag führten gerade in den Fließstrecken der Ager immer wieder zu Wasserständen, die ein gewohntes Befischen fast unmöglich machte. Ungeschoren kamen aber auch die Seen nicht davon, da jedes Hochwasser ungeheure Mengen an Nährstoffen in das Gewässer bringt und damit eine Algenexplosion hervorruft, was wiederum die Fischerei negativ beeinflusst.

 

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Maränenbesatz am Irrsee 2016

Besetzt wurden 15.000 Stk. Maränen im Teich vorgestreckt

Am 17. Juni wurde der letzte heurige Besatz mit Maränen durchgeführt. Diese Fische stammen aus der Laichfischerei für 2016 und wurden in einem Teich vorgestreckt. Das Vorstrecken in Teichen ist natürlich nicht so einfach wie sich das so mancher Angler vorstellt, sondern erfordert viel Fachwissen und eine profunde Kenntnis der Nahrungszusammenstellung betreffend die Aufzucht von Coregonenlarven. Aber auch der Transport und der Besatz sollte nur von geschultem Personal durchgeführt werden.
Der Zeitpunkt des Besatzes wurden nach verschiedenen Kriterien ausgewählt. Luft- und natürlich die passende Wassertemperatur sind entscheidende Faktoren für einen Erfolgreichen Maränenbesatz. Gerade Brütlinge reagieren sehr empfindlich auf diese natürlichen Gegebenheiten. Ebenso wichtig ist ein gut funktionierendes Besatzteam, das den wertvollen Besatz schnell und mit Fachwissen in den See einbringt. Nach ihrer schon mit Spannung erwarteten Ankunft am Irrsee, wurden die empfindlichen Coregonen sofort it speziellen, engmaschigen Keschern in Eimer umgesetzt und zum Besatzboot getragen. Umkeschern, tragen und besetzen, alles muss sehr schnell gehen und funktioniert nur mit einer straffen Organisation. Die Maränen wurden, als im Freiwasser lebende Schwarmfische, in der Seemitte, also in ihrem zukünftigen Lebensraum besetzt. Und um den Brütlingen zusätzlichen Stress durch erneutes Keschern zu ersparen, kamen jetzt Eimer zum Einsatz, mit denen die Neuankömmlinge in den See eingebracht wurden. Sobald es das Gewicht des großen Transportbehälters zuließ, wurde der restliche Inhalt in den See gekippt. Wir wollen das Wort SCHONEND nicht überstrapazieren, aber in diesem Fall trifft es mit Sicherheit zu. Die neuen Irrseebewohner fühlten sich daher sofort wie zu Hause und tauchten ab in die grünen Tiefen des Irrsees. Hier finden Sie in den Sommermonaten genug Zooplankton um sich Fettreserven für den Winter anzufressen. Und je nach Wachstum und Nahrungsangebot werden die Neuankömmlinge im Herbst bis zu 15 cm Länge erreichen. An dieser Stelle möchten wir auch an unsere Lizenznehmer appellieren. Bei einem Fang von Maränen in dieser Größe ist sorgsamster Umgang oberstes Gebot für jeden Renkenangler. Hände befeuchten und schonend abhaken, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn möglich sollte der Kescher bei Fischen dieser Größe vermieden werden. Sie sind ja die Zukunft der Maränenfischerei am Irrsee. Diese makellosen Fische aus
eigener Laichfischerei bestätigen uns in unseren Bemühungen um einen naturnahen Besatz am Irrsee. Für unsere Mitglieder haben wir die Besatzaktion auch gefilmt und als Video auf unserer Homepage eingefügt. So kann sich jeder ein Bild von dieser Tätigkeit machen. Wir bedanken uns bei allen Helfern. Besonders aber bei unserem Maränenvater Reitinger Hans, der wie immer den Besatz mit den Worten, Bin i froh, dass de Fisch im See san, abschloss.

 

Auszug aus dem Journal

16 Seiten gesamt (4,25mb)

Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse  an unserer Zeitschrift wecken.

Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.

Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.

SAB Journal 2016-3