Der Seesaibling: Salvelinus alpinus
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Bestimmung:
Der Seesaibling ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Salmoniden und ein Relikt der letzten Eiszeit. Beim Rückzug des Eises entwickelten sich in unserer Region verschiedene Populationen, die genetisch isoliert waren. Diese genetische Isolation führte zur Diversifizierung der Arten und Unterarten, die wir heute sehen.
Die einzelnen Formen sind:
Der Normalsaibling, der auch in hoch gelegenen Seen vorkommt, dort aber mangels idealer Lebensbedingungen nur maximal 25 cm erreicht. (Zwergform). Normalerweise wird er bis 50 cm lang und 1 kg schwer.
Der Schwarzreuter ist eine kleinwüchsige Form, welche maximal 25 cm groß wird.
Der Tiefseesaibling oder Hungersaibling erreicht überhaupt nur etwa 15 cm.
Der Wildfangsaibling als die großwüchsigste Form kann hingegen bis zu 80 cm lang und 10 kg schwer werden. Er kommt aber schon äußerst selten vor.
Insgesamt ist der Seesaibling ein faszinierendes Beispiel für eine Art, die sich erfolgreich an die Herausforderungen der letzten Eiszeit angepasst hat und bis heute in vielen kühlen Gewässern lebt.
Nicht verwechseln: SEESAIBLING – BACHSAIBLING!
Hier sind einige Merkmale zur Unterscheidung:
Dem Seesaibling fehlt ein dunkles Band nach dem weißen Saum auf Brust – und Bauchflossen sowie der Afterflossen. Auch fehlen ihnen die kleinen roten Tupfen mit der hellblauen Umrandung. Der Seesaibling hat einen langgestreckten, torpedoförmigen Körper. Er ist schlanker als der Bachsaibling. Am Rücken und an den Seiten befinden sich viele kleine gelbliche Punkte. Die Oberseite ist in der Regel grünlich bis bläulich gefärbt, während die Flanken goldgelb bis silbrig sind. Auf den Flanken sind häufig helle, rötliche Punkte zu finden. Der Bauch ist oft weißlich bis orangefarben. Das Maul ist endständig, die Maulspalte reicht bis hinter das Auge. Ober und Unterkiefer sind mit vielen kleinen Zähnen bewehrt. Die Flossen sind oft mit weißen Rändern versehen. Die Rückenflosse hat eine charakteristische schwarze oder dunkelgrüne Färbung. Auch die verschiedenen natürlichen Lebensräume, wie See oder Bach, machen Verwechslungen eigentlich fast unmöglich.
Lebensraum:
Der Seesaibling (Salvelinus fontinalis) ist ein Fisch, der in kalten, klaren sauerstoffreichen Süßwassergewässern bis in einer Höhe von 2500 m vorkommt. Die Laichplätze befinden sich in 2 m bis 80 m Tiefe mit reinem Kiesgrund. Hier sind einige wichtige Aspekte seines Lebensraums.
Seesaiblinge spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem ihrer Lebensräume. Sie sind sowohl Raubfische als auch Beutefische und tragen zur Regulierung der Populationen anderer Arten im Wasser bei. Der Seesaibling ist oft in Gebieten mit kiesigem oder steinigem Untergrund zu finden, da dies ideale Bedingungen für die Fortpflanzung bietet. Sie legen ihre Eier in flachen, gut belüfteten Bereichen ab. Während des Laichens gräbt das Weibchen mit ihrem Schwanz eine Vertiefung im Kies, in die sie ihre Eier ablegt. Ein Männchen befruchtet die Eier anschließend. Die Eier entwickeln sich in der Regel über mehrere Wochen, abhängig von der Wassertemperatur. In einigen Regionen können Seesaiblinge saisonale Wanderungen durchführen, um Laichgebiete aufzusuchen oder sich in tiefere Gewässer zurückzuziehen, wenn die Temperaturen steigen.
Nahrung:
Der Seesaibling (Salvelinus fontinalis) hat eine vielfältige Ernährung, die je nach Lebensraum und Verfügbarkeit von Nahrungsquellen variieren kann. Bis auf die großwüchsige Form ernähren sich diese Fische hauptsächlich von Kleintieren der freien Wassermassen (Planktonkrebsen) und kleinen Bodentieren. In jüngeren Lebensstadien fressen Seesaiblinge auch Zooplankton, das aus winzigen, frei schwimmenden Organismen besteht. Kleine Bodentiere gehören ebenfalls zu ihrer Nahrung. Seesaiblinge fressen oft Süßwasserkrebse, die eine wichtige Proteinquelle darstellen. Sie ernähren sich auch von verschiedenen Insekten, sowohl aquatischen als auch terrestrischen. Dazu gehören beispielsweise Mückenlarven, Käferlarven und andere Insektenlarven, die im Wasser leben. Größere Seesaiblinge können sich auch von anderen Fischen ernähren, insbesondere von kleineren Arten. Dies wird als Kannibalismus bezeichnet, wenn sich Seesaiblinge gegenseitig fressen. Die Nahrungsaufnahme erfolgt in der Regel in den oberen und mittleren Wasserschichten, wo die meisten ihrer Beutetiere zu finden sind. Seesaiblinge sind opportunistische Fresser, was bedeutet, dass sie ihre Nahrungsaufnahme an die jeweilige Verfügbarkeit von Beute anpassen.
Bedeutung für die Fischerei:
Der Seesaibling hat für die Berufsfischerei als auch für Angelfischerei eine große Bedeutung, da er durch sein schmackhaftes Fleisch sehr geschätzt wird. Insgesamt ist der Seesaibling nicht nur für die Freizeit- und Sportfischerei von Bedeutung, sondern auch für das wirtschaftliche und ökologische Gleichgewicht in den Gewässern, in denen er vorkommt. In Gebieten, wo der Seesaibling heimisch ist oder gezielt eingesetzt wird, kann die Fischerei eine wichtige wirtschaftliche Einnahmequelle darstellen. Dies gilt insbesondere für touristische Regionen, wo der Angeltourismus einen bedeutenden Teil der lokalen Wirtschaft ausmacht. Aufgrund seiner vielfältigen Nahrungsaufnahme ist der Seesaibling auch für den Angler fangbar. Mit der Hegene (auf Bestimmungen achten) wird die Fischerei auf Seesaibling nachhaltig betrieben. Und durch gezielte Fangquoten und Schonzeiten wird sichergestellt, dass die Bestände erhalten bleiben und sich regenerieren können.
Schonzeit:
Geschont sind sie vom 16. September bis zum 15. März.
Die Schonzeit und das Laichen des Seesaiblings sind wichtige Aspekte des Fischereimanagements und der Fortpflanzung dieser Art. Die genauen Daten der Schonzeit für Seesaiblinge können je nach Region und Land variieren. In vielen Gebieten liegt die Schonzeit in den Monaten, in denen die Fische laichen, typischerweise von September bis November. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Regelungen in dem jeweiligen Gewässer zu informieren. Der Seesaibling laicht in der Regel im Herbst, wenn die Wassertemperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius liegen. Das Laichen kann je nach Region und klimatischen Bedingungen von September bis November stattfinden. Seesaiblinge suchen sich für das Laichen flache, kiesige Uferbereiche oder Bachläufe mit gutem Wasserfluss. Diese Gebiete bieten eine geeignete Umgebung für die Ablage der Eier.
Mindestmaß:
Das Mindestmaß ist mit 25 cm festgesetzt.
Das Mindestmaß für den Fang von Seesaibling variiert je nach Region, Gewässer und den jeweiligen Fischereivorschriften. In vielen Ländern und Bundesländern gibt es spezifische Regelungen, um sicherzustellen, dass die Fische die Möglichkeit haben, sich fortzupflanzen, bevor sie gefangen werden.
ACHTUNG: Sonderbestimmungen der Bewirtschafter beachten! Es empfiehlt sich, die aktuellen Fischereivorschriften bei den zuständigen Behörden oder Fischereiverbänden zu überprüfen, um sicherzustellen, dass man die gesetzlichen Bestimmungen einhält.