Die Seeforelle

von | SAB Fischschautafel

Die Seeforelle: Salmo trutta m. lacustris L.

Bestimmung:
​Die Seeforelle (Salmo trutta lacustris) ist eine Unterart der Bachforelle und gehört zur Familie der Salmoniden. Sie ist vor allem in den klaren, kalten Gewässern von Seen in Europa und Nordamerika verbreitet. Sie zählt in den stehenden Gewässern des Alpen– und Voralpengebietes zur größten Art der Forellenartigen.
Die Merkmale der Seeforelle sind:
Die Körperform: Seeforellen haben einen langgestreckten, schlanken Körper, der stromlinienförmig ist. Der Körper ist gedrungen, torpedoförmig und seitlich etwas abgeflacht. Das Maul ist endständig, die Maulspalte reicht bis hinter das Auge. Die Kiefer tragen viele spitze Zähne. Bei älteren Männchen bildet sich ein kräftiger Laichhaken aus. In der Jugend ist die Schwanzflosse etwas eingebuchtet, mit zunehmendem Alter wird ihr Ende gerade.
Die Färbung: Die Oberseite ist meist grünlich bis bräunlich gefärbt, mit dunklen Punkten, die oft um die Flossen herum gruppiert sind. Die Unterseite ist heller, oft silbrig oder gelblich.
Die Punkte: Die Seeforelle weist charakteristische schwarze oder rote Punkte auf ihrem Körper auf. Diese sind oft kleiner und zahlreicher als bei anderen Forellenarten. Mitunter befinden sich zwischen den dunklen Flecken auch rostbraune oder orangefarbene Tupfen.
Die Flossen: Die Rückenflosse ist lang und hat oft eine leicht ausgefranste Kante. Auch die Afterflosse ist lang und schmal.
Die Größe: Seeforellen können relativ groß werden, mit Exemplaren von über einem Meter und Gewichten von bis zu 20 kg.

Nicht verwechseln: SEEFORELLE – BACHFORELLE!
Die Unterscheidung zwischen Seeforelle und anderen Forellenarten kann manchmal schwierig sein, da es viele ähnliche Merkmale gibt. Eine genaue Bestimmung kann auch durch genetische Analysen oder spezifische morphologische Studien erfolgen. Für Angler sind folgende Merkmale für die Bestimmung wichtig. Die Seeforelle hat keine roten Tupfen mit hellblauer Umrandung wie die Bachforelle. Die Seeforelle hat größere, schwarze Flecken bis zum Bauch hinunter. Im Gegensatz zur Bachforelle lebt die Seeforelle hauptsächlich in Seen, wo sie oft in tieferen Gewässern anzutreffen ist. Sie ist an einen Lebensstil im Freiwasser angepasst. Ist man sich nicht sofort sicher, so ist der Fisch umgehend und schonend zurückzusetzen, um nicht eine untermaßige Seeforelle zu töten.

Lebensraum:
Die Lebensräume dieses Fisches sind tiefe Seen des Alpen– und Voralpengebietes, also kalte, sauerstoffreiche Gewässer. Seeforellen sind oft pelagisch, das heißt, sie schwimmen in der offenen Wassersäule, im Gegensatz zu Bachforellen, die eher an Uferzonen gebunden sind. Ab 4 bis 5 Jahren, mit dem Erreichen der Geschlechtsreife, gehen Seeforellen in Tiefen bis zu 40 m, oft auch noch mehr. Diese Fische werden auch als Grundforellen bezeichnet. Jüngere Fische dagegen besiedeln die oberen Wasserschichten, beziehungsweise den Uferbereich und werden als Schwebforellen bezeichnet.
Typische Tiefenbereiche:
Sommer: In den warmen Monaten sind Seeforellen oft in den oberen 5 bis 15 Metern des Wasserkörpers zu finden, wo sie nach Beute wie Kleinfischen und Insektenlarven jagen.
Winter: Im Winter können Seeforellen in tiefere Gewässer abtauchen, oft bis zu 40 Meter oder mehr, um kälteren Temperaturen und weniger Licht zu entkommen.
Tageszeitliche Variationen: Seeforellen neigen dazu, in den frühen Morgen- und späten Abendstunden aktiver in flacheren Gewässern zu sein, während sie tagsüber tiefere Bereiche aufsuchen. Die genauen Tiefen können je nach spezifischem Lebensraum und regionalen Bedingungen variieren. In großen und tiefen Seen, wie dem Attersee, können Seeforellen auch in großen Tiefen vorkommen, während sie in flacheren Seen möglicherweise nicht so tief schwimmen.

Nahrung:
Seeforellen jagen in der Regel aktiv und nutzen ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit, um Beute zu fangen. Sie sind vor allem in den frühen Morgen- und späten Abendstunden aktiv, wenn ihre Beutetiere ebenfalls aktiv sind. In der Regel bevorzugen sie klarere Gewässer, die reich an Nahrung sind. Die Nahrung der Seeforelle kann sich auch mit den Jahreszeiten ändern. Im Frühling und Sommer ist die Nahrung oft reichhaltiger, da Insekten und andere Beutetiere zahlreich sind. Im Winter kann die Nahrungsverfügbarkeit abnehmen, und die Seeforellen können sich in tiefere Gewässer zurückziehen, wo sie weniger aktiv sind. Hauptnahrungsquellen:
Fische: Seeforellen sind Raubfische und fressen häufig kleinere Fische. In vielen Seen sind dies Arten wie: Elritzen, Lauben, Renken und andere Forellenarten, insbesondere in Gewässern, in denen sie zusammenleben.
Insekten: Eine wichtige Nahrungsquelle sind auch Insekten und deren Larven. Dazu gehören: Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Mückenlarven und Libellenlarven.
Krebstiere: Seeforellen fressen auch kleine Krebstiere, wie Flohkrebse und Wasserflöhe.
Weichtiere: In einigen Gewässern können auch Weichtiere wie Schnecken und Muscheln Teil der Ernährung sein.
Insgesamt ist die Seeforelle ein opportunistischer Fresser, der seine Ernährung an die verfügbaren Nahrungsquellen anpasst.

Bedeutung für die Fischerei:
Seeforellen sind bei Anglern sehr beliebt, da sie als sportliche Fische gelten. Ihre Größe und der Kampfgeist machen sie zu einer begehrten Beute, was zu einer hohen Nachfrage bei Freizeit- und Sportanglern führt. In Regionen mit guten Seeforellenbeständen kann der Fischfang erheblich zum Tourismus beitragen. Viele Angeltouristen besuchen Seen speziell, um Seeforellen zu fangen, was lokale Wirtschaftszweige wie Gastgewerbe, Ausrüstungsverleih und Führungen unterstützt. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sind viele Bewirtschafter bestrebt, nachhaltige Fangpraktiken zu fördern und Bestandsmanagementmaßnahmen zu implementieren. Dazu gehören Schonzeiten, Mindestgrößen und Quoten, um Überfischung zu verhindern. Da der Bestand dieser Art durch die teilweise intensive Nutzung der Seen stark rückläufig ist, werden Seeforellen gezielt gezüchtet und zur Wiederansiedlung in Gewässer eingesetzt. Dies trägt zur Erhaltung der Art und zur Unterstützung der Fischerei bei.

Schonzeit:
Ihre Schonzeit hat sie vom 16. September bis zum 15. März.
Die Fortpflanzung erfolgt in der Regel im Herbst, und die Eier werden in Kiesbetten abgelegt. Die Seeforellen unternehmen zum Teil große Wanderungen in Zubringerflüsse, laichen aber auch im See über Quellaustritte ab.

Mindestmaß:
Das Mindestmaß ist mit 50 cm festgesetzt.
In den einzelnen Seen kann es fast durchwegs zur Ausbildung spezifischer Formen kommen. 40 cm – 80 cm sind die durchschnittlichen Größen. Seeforellen erreichen oft ein Alter von 10 bis 15 Jahren in freier Wildbahn. In einigen Fällen können sie sogar bis zu 20 Jahre alt werden, obwohl solche Exemplare seltener sind. Längen bis 140 und Gewichte um 30 kg sind in ganz seltenen Fällen möglich.

ACHTUNG:
Sonderbestimmungen der Bewirtschafter beachten! Leider gibt es oft Verwechslungen, speziell in den Jugendjahren, mit der Bachforelle. Daher haben viele Bewirtschafter, wie am Attersee, das Mindestmaß der Bachforelle, dem der Seeforelle angepasst und entsprechend angehoben.

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