Schleppfischen am Irrsee ist mehr als nur auf den See zu fahren und Hechte zu fangen.
Hechtschonzeit am Irrsee 01. Feb. – 30. April
Schleppfischen am Irrsee, das sind traumhafte Stimmungen am frühen Morgen oder in der Dämmerung. Man erlebt intensiv die Jahreszeiten und die Veränderungen die an einem Gewässer im Verlaufe eines Jahres geschehen. Alles was man braucht, ist ein Boot, ein Auge für die Natur und die Fähigkeit, diese stimmungsgeladenen von der Natur gemalten Bilder, zu genießen. Gerade in der heutigen stressgeplagten Zeit bietet Schleppangeln einen großen Erholungswert und lässt uns die Sorgen des Alltags für ein paar Stunden vergessen.
Das Schleppfischen ist eine der schönsten Angelarten um einen der kapitalen Hechte oder Zander aus dem Irrsee zu fangen. Die besten Fangzeiten sind der frühe Morgen und Abends bis in die Dämmerung. Hechte sind aber schwer zu berechnen sind, und diese Zeitangaben sollen und können nur Richtlinien sein.
Als Regel für die Schlepptiefe gilt:
Helles Wetter = Tiefer Schleppen
Dunkles Wetter = Höher Schleppen
Lichtverhältnisse:
Helles Wetter / Sonnig: Sonnenaufgang 2-4m, Vormittag 4-6m, Mittag 4-10m, Nachmittag 4-6m
Dunkles Wetter / Bedeckt: Sonnenaufgang 0-3m, Vormittag 4-6m, Mittag 4-6m, Nachmittag 0-3m
Die richtige Schlepptiefe ist eine der wichtigsten Komponente beim Schleppangeln. Man sollte nie einfach auf den See rausfahren, seine Angeln auslegen und auf sein Glück hoffen. Einen guten Schleppangler zeichnet seine gute Beobachtungsgabe aus. Die Farbe des Wassers, die Tiefe in der die Futterfische ziehen und die Wetterverhältnisse sind alles Umstände die der Schleppfischer bei der Wahl seiner Schlepptiefe in Erwägung ziehen sollte. Wenn man z.b. abends schleppt und man sieht Futterfische an der Wasseroberfläche, muss man logischerweise seine Köder flach führen. Der Köder sollte in diesem Fall auch gut sichtbar sein. Da Raubfische fast ausschließlich nach oben orientiert rauben, sehen sie zu tief geführte Köder spät oder gar nicht. Speziell der Hecht bekommt einen zu tief geführten Köder nicht in sein Blickfeld. Daher ist die Schlepptiefe 2 – 6 m absolut zu bevorzugen. In dieser Tiefe ( oberhalb der Sprungschicht ) wird man immer seine Fische fangen. Die Schlepptiefe 8 – 14 m ist eine Alternative auf tief stehende Hechte. Anzuwenden ist diese Schlepptiefe wenn in der oberen Wasserschicht absolut nichts geht. Speziell bei sonnigem windstillem Wetter hat man jetzt gute Chancen, da auch in größeren Tiefen noch gute Lichtverhältnisse herrschen.
Die optimale Schlepplänge:
Um es gleich im Voraus zu sagen. Die optimale Schlepplänge gibt es nicht. Zu vielfältig sind die Gewässer und die Möglichkeiten eines Schleppanglers. Gerade bei diesem Thema haben 10 Fischer 11 Meinungen und ein jeder fängt seine Fische.
Endlich am Wasser und alleine oder noch besser gemeinsam mit einem Freund die Faszination Schleppfischen erleben.
Erfahrene Schleppangler wissen immer welche Tiefe gerade geht und können Ihre Montage genau den im Moment vorherrschenden Bedingungen anpassen. Doch ein Anfänger, der zum ersten Mal aufs Wasser fährt und keine Ahnung vom Schleppfischen hat wird sich fragen, wie viel Schnur lasse ich raus. Nur ein paar grundlegende Dinge wie, Wasserfarbe und Wellenschlag oder Tageszeit sollte man bei der Wahl seiner Schlepplänge beachten dann steht auch am Irrsee einem Petri Heil nichts mehr im Wege.
Als erstes schaut man sich die Wasseroberfläche an. Ist diese glatt und ruhig mit eventuellem leichten Kräuseln, sollte man, da Hechte sich bei diesen Verhältnissen sehr gerne in den oberen Wasserschichten aufhalten und um die Scheuchwirkung des Bootes zu reduzieren, eher mehr Schnur rauslassen. 50 m Schleppschnur sind in der Regel für diese Situation ausreichend. Kombiniert mit leichten hoch laufenden Ködern ist man genau im Sichtfeld der Räuber. Im Herbst allerdings, ist der Hecht bei diesen Bedingungen eher in der Tiefe zu finden. Das kalte Herbstwasser ist aber meistens auch sehr sichtig und wir verwenden daher ebenfalls 50 m Schleppschnur.
Ringsum spritzt das Wasser von den aufgehenden Renken und die Hechte folgen ihren Futterfischen an die Oberfläche. Jetzt am Abend wird am Irrsee flach geschleppt. Flach heißt, flach laufende Köder ohne Bebleiung ca. 50 m in einer Tiefe von 1 – 4 m hinter dem Boot herzuschleppen.
Besonders Hechte scheinen ihre Beißzeit in die Dämmerung hinein verlegt zu haben.
Welcher Schleppköder:
JAKE – RENKE Tauchtiefe 3,5 m
Der Irrsee ist auf Grund seiner Wasserfarbe sehr gut für Wobbler geeignet. Aber auch Gummifische an Schleppsystemen montiert bringen immer wieder gute Hechte. Je klarer das Wasser, desto mehr steigen die Chancen mit natürlichen Ködern und ein Fischchen am Schleppsystem ist ein Schleppköder mit Fanggarantie.
Waidgerechtes Angeln:
Da Schleppangler in der Regel erfahrene Fischer sind möchten wir zu diesem Thema nur ein paar Zeilen schreiben. Auch Hechtbestände müssen gehegt werden, denn obwohl manchmal regelrecht verfolgt, so hat unser Hecht doch seinen festen Platz im ökologischen Kreislauf unserer Seen und Flüsse. Er steht an der Spitze der Nahrungskette und ist als eine Art Gesundheitspolizei sehr wichtig für den Zustand unserer Gewässer. Er wirkt einer Verbuttung entgegen und sorgt für einen gesunden Fischbestand. Untermassige Fische sind daher sofort und unverletzt wieder ihrem Element zu übergeben und bitte nicht dreimal nachmessen. Der nächste massige Hecht kommt sicher und wenn man einen Fisch dem Gewässer entnimmt, so sollte ein sofortiges Abschlagen und Herzstich ein >Muss< für jeden waidgerechten Angler sein. Eine Unart unter Schleppanglern ist auch das Schleppen ohne Stahlvorfach. Viele kapitale Hechte haben wegen diesem Blödsinn schon elendig verrecken müssen. Bei der Anzahl an guten Stahlvorfächern ist diese Art der Fischerei nicht notwendig.
Viel Spaß beim Schleppen wünscht Euch der Sportanglerbund Vöcklabruck
Petri Heil