Erster Welsbesatz für Irrsee:
H. Hagleitner schlägt vor, versuchsweise Welse einzusetzen.
Es wurde beschlossen, 100 – 150 Stk. durch 5 Jahre lang einzusetzen ( Stückgewicht o,6 – 1,o kg ).

Obmann: Wilhelm Hüttl, Vöcklabruck
Stellvertreter: Klaus Marsalek, Vöcklabruck
Schriftführer: Franz Köck, Vöcklabruck
Stellvertreter: Fritz Walter, Vöcklabruck
Kassier: Anton Wieder, Vöcklabruck
Stellvertreter: Helmut Mayer, Vöcklabruck
Gewässerwart: Josef Chemelli
Stellvertreter: Hermann Übleis
Beirat: Alfred Beckl
Beirat: Alois Übleis
Kassenprüfer: Ing. Bruno Watzka, Ernst Job

Weiter berichtet die Chronik über eine seltsame Begebenheit im Zusammenhang mit einem
Projekt, das bereits 1970 von einem Landmaschinenhändler und Gemeinderat
namens „Koloman Pöllmann“
bei der Behörde eingebracht wurde und für welches er um eine Baugenehmigung ansuchte.
Ohne auf eine Baubewilligung zu warten, hat er halt schon mal Fundamente mit Keller für den Bau eines Hotels errichtet. Er hat damit allerdings einen schweren Verstoß gegen die bestehenden Bestimmungen des Naturschutzes begangen, weshalb auch prompt die Aufforderung ergangen ist ,dieses Bauwerk wieder zu entfernen.
Der Überlieferung zu Folge ist er dieser Aufforderung aber nicht nachgekommen und so war das eine günstige Gelegenheit für die Nachtfischer, diese Räumlichkeit als Unterschlupf zu benützen. Schließlich trat der damalige Landeshauptmann Dr.Wenzel auf den Plan und hat den Bau des Hotels erlaubt.

Der Ausgang dieser Geschichte ist dennoch traurig, weil sich am Tag der Eröffnung des Hotels, die Ehefrau des Herrn Pöllmann, die unter dem Hergang der ganzen Sache persönlich schwer gelitten hat, das Leben genommen hat.

Und so berichtete die unabhängige Tageszeitung -TAGESPOST. GEGRÜNDET 1865 – In der Ausgabe Nr. 14 am Donnerstag den 18. Jänner 1973 über diese Geschichte!

Für Hotelbau in Naturschutzzone:
Sogar bei Kreisky interveniert

TIEFGRABEN (OÖN)
Welche Anstrengungen Grundeigentümer unternehmen, um Baugenehmigungen in Naturschutzgebieten zu ergattern, beweist der Fall eines Hotelbaues am Irrsee. Sogar bei Bundeskanzler Kreisky wurde interveniert, um eine Ausnahmegenehmigung zu erlangen. Laut Bürgermeister Hans Pöllmann (Tiefgraben), der ein Gegner des Bauvorhabens am Irrsee ist und das Antwortschreiben Kreiskys zu Gesicht bekam, verwies der Kanzler den Bauwerber an die Landesregierung; die Naturschutzbehörde aber gab erstaunlicherweise für den Bau mitten in der Naturschutzzone grünes Licht.

Die O.Ö.Nachrichten berichteten unter der selben Überschrift darüber ausführlicher, wie folgt!
ZELL AM MOOS / TIEFGRABEN ( O. ÖN ). „Ortsbewohner, die seit Jahrzehnten Eigentümer von Seegrundstücken sind, wird der Bau von Badehütten untersagt, andere die ihre Grundstücke erst vor kurzer Zeit gekauft haben, erhielten bereits Ausnahmegenehmigungen der Naturschutzbehörde für ihre Bauvorhaben,“ empört sich der Bürgermeister der Gemeinde Tiefgraben am Zellersee, der Gastwirt Hans Pöllmann. Zu den anderen gehört der Landmaschinenhändler Koloman Pöllmann, der kürzlich mit dem Bau eines Hotels mitten im Naturschutzgebiet begann.
Der Zeller – oder Irrsee wurde durch eine Verordnung der Landesregierung bereits im Jänner 1965 zum Naturschutzgebiet erklärt. Immer wieder wurde von Interessenten während der vergangenen Jahre versucht, im Naturschutzgebiet Ausnahmegenehmigungen für Bauten zu bekommen, in einigen Fällen auch mit Erfolg.
Bereits 1967 suchte auch der Landmaschinenhändler Koloman Pöllmann (40) aus Tiefgraben um die natur schutzbehördliche Genehmigung eines Kabinengebäudes an.
Pöllmann, ein Namenskollege des Bürgermeisters, aber nicht mit diesem verwandt, hatte nämlich ein Grundstück am See gekauft, das er als Freibad nützen wollte. Das Ansuchen wurde abgelehnt, ebenso ein größeres Projekt.

Der Landmaschinenhändler und FP – Gemeinderat von Tiefgraben gab aber nicht so schnell auf. 1970 legte er ein Projekt über den Bau eines Hotels mit etwa 60 Betten vor. Auch mit diesem Ansuchen hatte er noch kein Glück, obwohl der Unternehmer schon damals versucht haben dürfte, durch Intervention maßgeblicher Politiker zum Ziel zu kommen.

Wie Bürgermeister Pöllmann, der den Brief zu Gesicht bekam, den OÖN erklärte, schrieb um diese Zeit Bundeskanzler Dr.Kreisky dem Bauwerber zurück, daß für Naturschutzentscheidungen die o.ö. Landesregierung zuständig sei und er dieser keine Weisung geben könne. Pöllmann machte aus dem Schreiben kein Hehl und zeigte es verschiedentlich herum.

Wie dem auch sei, als der Landmaschinenhändler im Vorjahr sein Projekt an anderer Stelle situierte – er hatte deswegen noch ein etwa 4000 Quadratmeter großes Seegrundstück dazuerworben – und dieses um ein Hallenbad und ein Restaurant mit etwa 200 Sitzplätzen erweiterte, gab die Naturschutzbehörde grünes Licht:

Pöllmann durfte im Naturschutzgebiet bauen.

Das Hotel wird mitten im Naturschutzgebiet am Irrsee gebaut, mit behördlicher Genehmigung.

Landesrat Neuhauser,der das Naturschutzreferat von Landeshauptmannstellvertreter Fridl übernommen hat, erklärte dazu den OÖN:
„In dem Gebiet ist ein echter Bedarf für ein Restaurant in gehobener Qualität vorhanden. Die Erteilung der Ausnahmegenehmigung stellt keinen Präzedenzfall dar.“
Die Genehmigung des Hotelbaues rief natürlich die Naturschützer auf den Plan. „Es handelt sich um einen schweren Eingriff in die Uferlandschaft des Irrsees von unabsehbaren Beispielfolgen“ ,wettert der Mondseer Dr.Walter Kunze,der überdies meint,daß es an der Zeit wäre,in der Frage der Seeuferverbauung durch einen Juristen die Frage der Amtshaftung der zuständigen Beamten aufwerfen zu lassen und in einem Schwarzbuch die Handhabung des Gesetzes durch die Naturschutzbehörde darzustellen.

Diese wahre Begebenheit hat seinerzeit einen großen Wirbel ausgelöst; aus heutiger Sicht ist aber deutlich zu erkennen, daß sich im Bezug auf die Interessenskonflikte zwischen Geschäftsleuten und Naturschützern eigentlich nichts geändert hat.

In der 25. Jahreshauptversammlung des „Konsortiums Zellersee“ im Februar 1973 wurde ein umfangreiches Programm abgewickelt. Es wurden viele Vorschläge behandelt und eine Reihe von einstimmigen Beschlüssen herbeigeführt ,von denen so manche aber in der Praxis aus den verschiedensten Gründen nicht entsprechend verwirklicht werden konnten und so bei späteren Ausschusssitzungen wieder aufgehoben wurden.

Totengedenken:
H. Scherndl, Ampflwang am 16.3.72 ertrunken beim Fischen am Zellersee

Fischbesatz Zeller See:
2ooo Zander , 5000 Aale , l0000 Saiblinge, 3000 Seeforellen, 7500 Hechte, 4000 Karpfen, l000 Maränen, 8000 Zander, 3o kg Schleien und 5o kg Saiblinge
H. Wiesinger plädiert gegen zu hohen Hechtbesatz ( dies machte er immer ) H. Hahn jun. sagte, daß im Jahre 1972 mindestens 2.ooo St. schöne Hechte gefangen wurden.

Erster Welsbesatz für Irrsee:
H. Hagleitner schlägt vor, versuchsweise Welse einzusetzen.

Es entstand eine einstündige Debatte und es wurde beschlossen, 100 – 150 Stk. durch 5 Jahre lang einzusetzen ( Stückgewicht o,6 – 1,o kg ).

H. Hahn jun. meint, diesen Besatz nur ein Jahr lang zu probieren.

Mit 3 Gegenstimmen angenommen.

Natürlich hat auch die Presse diese 25. Jahreshauptversammlung sehr aufmerksam verfolgt, lesen Sie darüber den folgenden Zeitungsbericht.

Petri Heil für Sportangler

V Ö C K L A B R U C K 
Im Rahmen der 25.Jahreshauptversammlung des Vöcklabrucker Sportanglerbundes, die von 250 Mitgliedern am 18.d.M. im Arbeiterkammersaal besucht war, berichtete der wiedergewählte Obmann Wilhelm Hüttl über das abgelaufene Vereinsjahr im Sportanglerbund und im Konsortium Zellersee, an dem der Anglerbund beteiligt ist Wie Obmann Hüttl erklärte, mussten die Lizenzgebühren am Attersee infolge Einführung der Mehrwertsteuer erhöht werden. Während die Nichtmitglieder für eine Fischlizenz am Attersee 660.-S jährlich bezahlen müssen, zahlen die Mitglieder des Anglerbundes reduzierte Preise. Die Tages -, Wochen- und Monatslizenzen bleiben jedoch für alle Petri-Jünger gleich. Groß war der Besatz am Attersee. So wurden 128.000 Maränen, 100.000 Saiblinge, 40.000 Forellen, 5.000 Zander, 80.000 Hechte und 200.000 Aale mit einem Kostenaufwand von 360.000.-S vom Attersee- Revier eingesetzt. Der Fischbesatz am Zellersee, den das Konsortium Zellersee durchführt, ist etwas geringer, doch zeigen die Kosten von 52.000.-S für 1972, daß dieser See ebenfalls ausgezeichnet versorgt wird.

V Ö C K L A B R U C K
Bei der Jahreshauptversammlung Fischereivereines Vöckla-Ager wurde der langjährige Obmann Hüttl wiedergewählt.

Für 1973 plant man einen Besatz von 80.000.- ÖS. Besonders forciert wird der Besatz an Zandern Glasaalen, Saiblingen und Seeforellen. Die Seehechte waren 1972 mit 7.500 Stück ausgesetzt. Es folgen 4.000 Karpfen,1.000 Maränen, 8.000 Zander sowie 30 kg Schleie und 50 kg Saiblinge. Der Obmann sicherte sich einen Uferstreifen in Zell am Moos auf zehn Jahre mit Vorkaufsrecht. Damit wird nicht nur eine Zufahrt zum Zellersee gesichert, sondern auch genügend Parkplatz für die Mitglieder geschaffen. Scharf prangerte der Obmann die Verunreinigung des Sees und seiner Ufer an. Das Problem der Umweltverschmutzung sollte kein Schlagwort bleiben. Ein Kurzvortrag von Anglermitglied Hahn, Wien über die Fischereimöglichkeiten in Kenia beschloss die Veranstaltung.

Im Rahmen des 25 jährigen Bestandes des Sportanglerbundes Vöcklabruck wird auch ein Preisfischen am Zellersee stattfinden.

V Ö C K L A B R U C K
Schriftführer Köck kann stolz auf die Trophäe seines im Sommer letzten Jahres im Zeller See gefangenen Hechtes sein. Der Riesenfisch war 138 cm lang und wog 20 kg.

SAB – Umweltschutz
Am 3o.9. 1973 wurde die Vöckla von der Hitschmühle bis zur Puchlermühle gereinigt und es kamen 2 große Anhänger voll Unrat zusammen.
Es wurde auch noch eine Panzerfaust aus dem 2. Weltkrieg gesichtet und dem Gendarmeriepostenkommando Vöcklamarkt angezeigt.

Für den 3.11.1973 wurden die Ager und Vöcklafischer zu einem Treffen eingeladen und zwar zum Gasthaus Urlich, in dem H. Wieder einen Lichtbildervortrag halten wird.

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