Karpfen und Schleien – Alle Bilder. Heuer wurden am Irrsee wieder Schleien S3 besetzt.
Dieser Karpfenartige ist ja fix im Besatzplan für den Irrsee verankert. Leider wurde der Herbstbesatz mit Schleien, bedingt durch den Kormoraneinfall, völlig sinnlos. Deshalb wurde der Besatz mit Schleien auf das Frühjahr verlegt. 1500 dreisömmrige Schleien sollen den Schleienbestand am Irrsee nachhaltig verbessern. Denn es schaut so aus, als ob die Irrseeschleie in ihrem Bestand gefährdet ist. Die Meinungen betreffend des Schleienrückgangs sind allerdings vielseitig und spekulativ. Auf jeden Fall gebührt der Schleie als heimische Fischart unsere vermehrte Aufmerksamkeit. Wir werden daher in den kommenden Jahren versuchen mit geeigneten Besatzfischen den Bestand noch zu erhöhen. Mit dem Kescher wurden die Schleien dem Besatzteam übergeben. Schleien sind zwar robuste Fische, aber die Besatzaktion wird trotzdem so schnell und schonend wie möglich durchgeführt. In größeren Gruppen wurden die Fische in den Flachzonen des Schilfgürtels verteilt. Hier war die Wassertemperatur schon etwas höher und es gibt genug Nahrung. Die Schleien sind jetzt auch großteils vor Fressfeinden, vor allem aus der Luft, geschützt. Wir werden genau beobachten wie sich der Schleienbestand entwickelt. Wie sich der wachsende Wallerbestand auf die Schleie auswirkt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht einschätzen.
Besatz mit vorgestreckten Karpfen K3 am Zeller Irrsee.
Karpfenfischen am Irrsee ist schwer im Trend. Die steigende Anzahl von Uferlizenzen spricht hier eine deutliche Sprache. Der Drill eines kapitalen Irrseekarpfens ist ja ein ganz besonderes Erlebnis. Kapitale Karpfen werden zwar großteils zurückgesetzt, aber auch die Entnahme ist dem Befischungsdruck entsprechend. Und diese Entnahme wird durch einen durchdachten Besatzplan ausgeglichen. Wie die meisten Angler ja wissen, reproduziert sich der Karpfen am Irrsee nicht selbst. Sie laichen zwar ab und es können sich auch Larven entwickeln. Aber damit ist die Reproduktion der Irrseekarpfen auch schon beendet. Die Larven sterben, wahrscheinlich wegen Mangelernährung, innerhalb weniger Tage. Das ist auch keine Vermutung, sonder dieser Umstand ist, durch eine mit fachkundigen Biologen durchgeführte Elektrobefischung, auch belegt. Und bis jetzt hat sich auch durch die Gewässererwärmung diesbezüglich nichts geändert. Ein deutliches und nicht zu leugnendes Indiz ist ja, seit wir auf den Besatz mit Karpfenbrut verzichten, das völlige Verschwinden von Karpfenbrut und kleinen Karpfen im Irrsee. Selbstverständlich kann man aber auch größere Besatzkarpfen nicht einfach in den See kippen. Umsichtiges Besetzen in einen geeigneten Lebensraum ist für jeden Fisch daher unumgänglich. Das besetzen vom Boot aus ist zwar mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden, hat aber auch seinen Sinn. Denn wie sonst soll man Karpfen an geeigneten Stellen am Irrsee besetzen? Wir wollen ja den Besatz am ganzen See verteilen und besonders die weitläufigen Schilfzonen sind nur vom Boot aus erreichbar. Der Besatz setzte sich aus Schuppen, Spiegel und wunderbar abgewachsenen Wildkarpfen zusammen. Diese Fische werden unseren Karpfenanglern noch viel Freude bereiten.
Mit diesem Besatz setzen der Sportanglerbund und das Konsortium Zeller Irrsee ihr Engagement für dieses attraktive Angelgewässer im Interesse der Angler fort.
SAB Gewässerwart: Rudolf Mikstetter