SAB Journal 2010-1
Sehr geehrtes Mitglied!
Das Warten hat ein Ende!
Nach vielen Querelen, zum Teil schon Streitereien, Beschlüssen, Sitzungen, Diskussionen und vor allem Beharrlichkeit, hat nunmehr die O.Ö. Landesregierung durch den Beschluss der Änderung der Atterseefischereiordnung den Weg für die, von uns lange Zeit verlangte, Änderung der Betriebsordnung frei gemacht. Es muss in der Erinnerung bleiben, dass es unser Verein war, der den Bojenprozess am Attersee für die Fischerei zu einem hervorragenden Ergebnis geführt hat. Ich hatte damals schon mitgeteilt, dass dafür auch die Angelfischerei eine Verbesserung erhalten müsse. Es hat lange gedauert, jetzt sind wir am Ziel angelangt, frei nach dem Motto: Aufgegeben wird bekanntlich ein Brief, sonst nichts!
Die Karausche
In weiten Teilen Österreichs ist sie unter dem Namen Goresl bekannt. Dieser Fisch ist in den meisten Gewässern recht selten, das fällt aber leider kaum auf, denn die Karausche wird häufig mit dem Giebel verwechselt.
Für die Aufischer war „a Goresl wia a Kappl“ (eine Karausche so groß wie eine Kappe) bereits eine schöne Beute. Das zeigt, dass sie bei uns im Durchschnitt nicht sehr groß wurde, aber auch, dass dieser Fisch sehr hochrückig ist. Karauschen sehen oft richtig scheibenförmig aus. Die Wissenschaft beschreibt zwei Erscheinungsformen. Bei gutem Ernährungszustand kann die Körperhöhe 56% der Körperlänge betragen. So geformt kennen wir das Goresl aus dicht verkrauteten Augewässern. In aufgelassenen Steinbrüchen oder ähnlich nahrungsarmen Gewässern entwickelt sich speziell bei Überpopulation durch das Fehlen von Raubfischen eine schlanke Kümmerform, wird dann nicht länger als 12, max. 15 cm und nicht schwerer als 8 bis max. 10 Dekagramm. Diese Hungerform hatte sogar eigene Namen bekommen, Carassius carassius morpha humilis oder Carassius oblongus, in manchen Gegenden sagt man Steinkarausche dazu. Die normale Karausche kann über 40 cm lang und 2 kg schwer werden, der bekannte Ichthyologe Berg beschreibt, dass er in Russland Karauschen bis zu 5 kg Gewicht vorgefunden hat. Karauschen haben keine Barteln, die lange Rückenflosse ist nach außen gebuchtet (beim Giebel ist sie konkav, also nach innen gebuchtet), der erste lange Strahl der Rückenflosse ist fein gesägt. Goresln sind prächtig gefärbt: bronzebraun mit goldenem Schimmer, manchmal mit grüngoldenem Ton, Rücken dunkler, der Bauch strahlend goldgelb bis orange. Die Flossen können einen roten Ton haben. Die Bronzefarbe des Körpers kann sogar in einen dunklen Kupferton übergehen, das führt soweit, dass die verbuttete Hungerform fallweise dunkelrot sein kann. Wichtig: vor der Schwanzflosse haben Karauschen einen dunklen Fleck (der fehlt bei Giebeln). Die Seitenlinie verläuft gerade, erreicht aber manchmal nicht den Schwanzstiel, kann auch unterbrochen sein. Solche Unterbrechungen der Seitenlinie sind am häufigsten bei der Hungerform.
Geographische Verbreitung: Es gibt viele Theorien über die Verbreitung. Nach dem Fischforscher Banarescu ist die Kaurausche in Europa bis einschließlich England ursprünglich heimisch. Nicht kam sie vor in Wales, Irland und Schottland, der Normandie und der Bretagne, in Norwegen, in Mittel- und Südfrankreich und in Spanien, sowie im Rhonegebiet und in Italien. Trotzdem sollte man erwähnen, dass die Kümmerform „humilis“ Anfang des 19. Jahrhunderts in Sizilien entdeckt worden war. Auch an der östlichen Adriaküste kam die Karausche ursprünglich nicht vor, genauso wenig wie in Griechenland und der südlichen Türkei.
Auszug aus dem Journal
16 Seiten gesamt (1,49mb)
Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse an unserer Zeitschrift wecken.
Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.
Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.