SAB Journal 2017-1
Sehr geehrtes Mitglied!
Wie nun schon einige Jahre, versammelten sich um den 8. Dezember vorigen Jahres rund um Rudi Mikstetter und Sepp Winter einige wackere Fischer um die heurige Laichfischerei auf Maränen am Irrsee durchzuführen. Anders als im Vorjahr, bei dem ich bei einem Besuch um den 15. Dezember eher Frühlingstemperaturen angetroffen hatte, gab es dieses Mal einen Kälteeinbruch. Dieser erleichtert zwar die Laichfischerei, da die Laichbereitschaft viel konzentrierter auftritt, erschwert aber die Fischerei. Um bei diesem Wind, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, Regen und Schnee im Boot zu sitzen oder am Ufer auf den Maränenbiss zu warten, gehört ein gerüttelt Maß an Enthusiasmus dazu. Alle Achtung und vielen Dank an all diejenigen, die sich diesen Strapazen aussetzen und damit einen ehrenamtlichen Beitrag für alle Fischer am Irrsee leisten.
Von Anglern für Angler – 6 Jahre Laichfischen am Irrsee
Ein in Österreich einmaliges Projekt für den Erhalt einer eigenständigen Maränenpopulation
Anfang Dezember waren am Irrsee für diese Jahreszeit wieder ungewöhnlich viele Tätigkeiten zu beobachten. Da wurden Stege montiert, Boote im Schilfbereich verankert und Tische und Rutenhalter aufgestellt. Aber auch in der Konsortialhütte wurden Boote umgestellt um Platz für das Netzgehege und die Brutanlage zu schaffen. Und zu guter Letzt wurde noch ein kleiner Zubau als Unterschlupf für die Laichfischer aufgestellt. All diese Aktivitäten konnten nur eines bedeuten. Das Laichfischen auf Maränen stand unmittelbar vor der Tür. Alle arbeiten und fischen ab sofort nur noch für ein Ziel. Die Gewinnung von Laich für den Maränenbesatz am Irrsee im Frühjahr 2017. Die Maräne am Irrsee ist ja eine großwüchsige Coregonenart, die Mitte der sechziger Jahre, erstmalig besetzt wurde. Und wir haben es dank unserer aichfischerei selbst in der Hand, diesen Bestand für nachkommende Generationen zu erhalten. Seit 2011 wird jetzt das Laichfischen mit Hegene durchgeführt. In diesem Jahr wurde auch der letzte Besatz mit nicht heimischen Maränen durchgeführt. Seither wurde nur noch die einheimische Irrseemaräne besetzt. Wie man am jährlichen Ausfang ablesen kann, haben sich die Ausfänge bei ca. 6000 Maränen stabilisiert. Der Bestand ist daher als sehr gut zu bezeichnen und durch die Laichfischerei mit eigener Brut auch gesichert.
Als herausragende Laichplätze haben sich wieder der Mündungsbereich des Zeller und Ramsauerbaches herausgestellt. Auf Grund der zum Beginn negativen Erfahrungen vom Vorjahr waren wir ja noch etwas skeptisch ob das Ablaichen der Maränen Anfang Dezember schon im Gange war. Doch dieses Mal war alles anders. Das Wetter war der Jahreszeit entsprechend und die Wassertemperaturhatte nur noch 6,3°C. Das müsste eigentlich passen. Um sicher zu gehen machten wir noch eine Echolotbefahrung an den uns bekannten Stellen am Ramsauer und Zeller Bach. Und tatsächlich konnten wir schon jede Menge Maränen in Ufernähe orten. Ein eindeutiges Zeichen, dass das Ablaichen der Maränen schon im Gange war oder unmittelbar bevorsteht. Ein kurzes Testfischen am 3. Dezember brachte sofort 3 männliche Maränen, dann wurde die Fischerei wegen Schlechtwetter eingestellt. Auch unser Obmann bekam bei seinem Besuch seinen Teil vom schlechten Wetter ab. Bedingt durch eine aufkommende Schlechtwetterfront musste er die Fischerei nach einem Fisch abbrechen. Der nächste Tag brachte dann aber den erhofften Fangerfolg. 6 Stück Rogner konnten gefangen und abgestreift werden. Endlich waren die Zugergläser Von Anglern für Angler – 6 Jahre Laichfischen am Irrsee Ein in Österreich einmaliges Projekt für den Erhalt einer eigenständigen Maränenpopulation 4 wieder in Betrieb. Natürlich wurde auch an anderen Stellen im See der Laichfang probiert. Es waren auch Maränen am Schirm zu sehen, aber das Beissverhalten war mehr als zögerlich. Es ist anscheinend so, dass Maränen nur dort wo sie auch ablaichen an die Hegene gehen. Das hat auch mit ihrem Laichverhalten und das anschließende Fressen des Laiches zu tun. Es fällt auch auf das die Maränen nicht durchgängig gut beissen, sondern nur, wenn augenscheinlich wieder ein Rogner seine Eier abgegeben hat. Wir können diese Theorie durch Echoaufzeichnungen und Unterwasserkamera auch ganz gut belegen. Wenn ein Weibchen abgelaicht hat, stürzen sich von allen Seiten Maränen beiden Geschlechts auf die zu Boden sinkenden Eier und verfallen in einen regelrechten Fressrausch. Jetzt sind auch Doubletten keine Seltenheit. Dieses Verhalten ist durch ein kurzes Video am Ramsauerbach auch dokumentiert.
Auszug aus dem Journal
16 Seiten gesamt (3,66mb)
Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse an unserer Zeitschrift wecken.
Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.
Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.