SAB Journal 2020-1
Sehr geehrtes Mitglied!
Auf zu neue Taten, auch wenn es Bankrotterklärungen sind! Es ist geradezu unglaublich, wie professionell unser Sekretär, der unseliger Weise auch noch Landesfischermeister in Personalunion ist, einen Schritt hinter den anderen setzt. Mit ihm muss man aber gleichzeitig dem Vorstand zu dieser Leistung kondolieren, denn außer Chaos hat man nichts, aber auch Garnichts zusammen- oder vernünftig auf den Weg gebracht.
Selektives Laichfischen mit der Angel auf Maränen am Irrsee im Dezember 2019
Ein in Österreich einmaliges Projekt von Anglern für den Erhalt einer eigenständigen Maränenpopulation.
Unser erklärtes Hauptziel ist keine Vermischung von Besatzmaterial mit Fischen aus anderen Gewässern. Dieses Vorhaben wurde auch im Rahmen der jährlichen Untersuchungen vorgeschlagen und wird vom Sportanglerbund Vöcklabruck seit 2011 durchgeführt. 2010 war somit der letzte Besatz mit 1400 Stück 2 und 3sömmrigen Maränen. Unser Bestreben geht daher in die Richtung, die Erhaltung eines reinen, seeeigenen Bestandes zu gewährleisten. Ob mit dieser Strategie am Irrsee ein eigenständiger Maränenstamm entsteht, das wird man erst in einigen Jahren feststellen können. Interessant wäre in dieser Sache auch, ob und wie sich die Irrseerenke von der ursprünglich besetzten Maräne aus Heidenreichstein genetisch differenziert. Wir sind auf jeden Fall auf einem sehr guten Weg. Denn der Bestand, die Menge und Größe der ausgefangenen Maränen sind ja, belegt in unserer Ausfangstatistik, beständig auf einem hohen Niveau. Und wir haben es dank unserer Laichfischerei selbst in der Hand, diesen Bestand für nachkommende Generationen zu erhalten. Das in der Vergangenheit vielfach praktizierte Einsetzen von Maränen fremder oder unbekannter Herkunft wird künftig jedenfalls unterbleiben.
Das Laichfischen auf Maränen geht jetzt schon in das 9te Jahr. Selbstverständlich bekommt man mit den Jahren auch mehr Erfahrung. Besonders was den Zeitpunkt des Ablaichens betrifft. Wir konnten jetzt schon einige Jahre beobachten, dass in der ersten Dezemberwoche zwar auch Maränen gefangen wurden, jedoch fast nur männliche Fische. Denn auch bei den Maränen gibt es das typische Laichverhalten vieler ablaichenden Süßwasserfische. Zuerst sind fast nur Männchen am Laichplatz und die Damen lassen sich noch bitten. Und genauso schaut auch das Fangergebnis dann aus. Da unser Ziel aber die laichreifen und rinnenden Rogner sind und diese erst bei 6°C vermehrt auftreten, heißt es nochwarten. Ja, auch beim Laichfischen ist Geduld gefragt. Erfahrungen bringen ja nur etwas, wenn man sie auch nützt. Und so wurde heuer der Start erstmals um eine Woche auf den 6. Dezember verschoben. Denn das natürliche Ablaichen der Maränen in einem See kann der Mensch ja Gott sei Dank nicht steuern. Hier gelten noch die Gesetze der Natur. Anscheinend verändert, die nicht mehr zu bestreitende Gewässererwärmung, jedoch den Zeitpunkt der Laichreife von Coregonen. Man kann es ja kaum glauben, aber wenn die Wassertemperatur nur ein bis zweiGrad zu hoch ist, kann dieser Umstand sprichwörtlich hochgradig über Erfolg und Misserfolg der Eigewinnung entscheiden. Aber auch im Umgang mit den gefangenen Fischen hat sich in den letzten Jahren einiges getan.
Auszug aus dem Journal
20 Seiten gesamt (10,06mb)
Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse an unserer Zeitschrift wecken.
Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.
Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.