SAB Journal 2020-4
Sehr geehrtes Mitglied!
Am Irrsee war heuer der Ausfang an Reinanken „gefühltermaßen“ weniger als in den vergangenen Jahren und es gab fast keinen Fischer, mit dem man geredet hat, der nicht darauf hingewiesen hat, dass er nicht wisse, warum heuer die Fische nicht beißen. Vor ein paar Wochen wurde die Probebefischung mit einem Multimaschennetz durch Dr. Gassner wieder durchgeführt. Es hat ganz selten in all den 21 Jahren, in denen jährlich diese Untersuchung durchgeführt wurde, gegeben, die mehr und vor allem größere Fische gezeigt hat. Der Ausfang war extrem gut und daran angeschlossen, ergibt sich sofort die Frage des Fischers: „Und warum beißen die Fische dann nicht“?
Wissenschaftliche Untersuchung der Altersstruktur der Irrseemaränen.
Diese Untersuchung ist Teil einer Gesamtanalyse der Alterspyramide und der Bestandsdichte.
Um wichtige Informationen über die Altersstruktur des Maränenbestandes im Irrsee zu erhalten, wurde am 9. Oktober im Auftrag des Konsortiums Zeller Irrsee ein Grundnetz mit unterschiedlichen Maschenweiten (von 10 mm bis 70 mm)gesetzt. Wir erhalten damit einen Einblick in die Altersstruktur der Irrseemaränen. Diese Untersuchung ist seit Jahren ein Fixpunkt in der Bewirtschaftung der Maränen am Irrsee. Durchgeführt und dokumentiert wird diese Untersuchung von Mag. Dr. Gassner vom Bundesamt für Wasserwirtschaft. Und so wie jedes Jahr, haben wir diese Untersuchung für unsere Mitglieder mit der Kamera begleitet. Dieses Multimaschenetz wird, ausgehend von einem GPS markierten Punkt, quer über den See in einer Tiefe von max. 15 m gesetzt.
Diese maximale Tiefe ist leider notwendig, da ab diesem Bereich nur noch 2,9mg/l Sauerstoff, Tendenz stark fallend, aufweist. Ab dieser Tiefe ist für Coregonen kein längerer Aufenthalt möglich. Wenn man diese Daten auf den ganzen Irrsee umlegt, so kann man sich unschwer vorstellen, mit wieviel weniger Lebensraum unsere Maränen bis in den Dezember hinein auskommen müssen. Diese Sauerstoffzehrung wird 2-mal im Monat gemessen, dokumentiert und auf unserer Website veröffentlicht.
Aber zurück zu unserer Untersuchung. Bedingt durch das Wissen um dieses Sauerstoffdefizit wurde das Netz, mit Hilfe eines Echolotes, genau an dieser Tiefenlinie entlang, in Richtung Pöllmann gesetzt. Die verschiedenen Maschenweiten dieses Netzes sind ausreichend, um für die Probenahme ausreichend viele Fische zu fangen. Ca. 16 Stunden bleibt das Netz nun im See. Frühmorgens am nächsten Tag wird das Netz dann gehoben. Obwohl Routine, liegt doch immer eine gewisse Spannung in der Luft. Man braucht ja eine bestimmte Menge an Fischen damit die Untersuchung auch aussagekräftig ist. Aber nicht nur die Menge, sondern auch die verschiedenen Alterklassen sind für die Auswertung von großer Wichtigkeit, denn genau darum geht es. Wieviel verschiedene Alterklassen sind im See und wie wachsen diese ab.
Auszug aus dem Journal
16 Seiten gesamt (3,02mb)
Der kurze Auszug aus unserem Journal soll euer Intersse an unserer Zeitschrift wecken.
Das Journal erscheint vierteljährlich und wird an Vereinsmitglieder postalisch gesendet.
Womit sich wieder einmal besätigt das eine Mitgliedschaft beim SAB sehr sinnvoll ist.