SAB Journal 2023-2

75. Jahres-Hauptversammlung des Sportanglerbundes Oberösterreich, gegr. 1949

Ein, alle Jahre mit Spannung erwarteter Punkt der Jahreshauptversammlung, ist der Gewässerbericht unseres Obmannes Mag. Josef Eckhardt.

Ager Vöcklabruck:
Der Flusscharakter hat sich jetzt auf Grund des Trends zur erneuerbaren Energie, von einem schnell dahin fließenden Fluss, in eines, in einer Reihenfolge von Staustufen, langsam dahinfließendes Gewässer verwandelt. Der Besatz ist diesen veränderten Bedingungen entsprechend und es werden neben Forellen auch Karpfen besetzt. Speziell bei den Salmoniden werden Regenbogenforellen bevorzugt. Diese Forellenart ist für derartige Gewässerverhältnisse, was Strömung und Temperatur betrifft, wesentlich widerstandsfähiger als unsere heimische Bachforelle. Als Besatz wurden 420 kg Regenbogen und 140 kg Bachforellen eingebracht. Zusätzlich wurden 100 kg Karpfen 2 sömmrig, versuchsweise in die oberen Staustufen besetzt. Die Ager Vöcklabruck wird auch sehr gut von unseren Mitgliedern angenommen. Heuer wurde mit einem derartigen Ansturm nicht gerechnet und die Limitierung von 80 Jahreslizenzen leicht überschritten. Limitierung deshalb, da wir keinesfalls eine Überfischung wollen. Dies stößt natürlich nicht auf Gegenliebe seitens einiger Mitglieder, die keine Lizenz mehr erhalten haben, ist aber im Sinne einer verantwortungsvollen Bewirtschaftung unerlässlich. Die Jugend ist, wie bei allen SABGewässern von dieser Begrenzung nicht betroffen.

Ager Fliege:
An der Ager Fliegenstrecke ging die Bewirtschaftung nahtlos von Roman Moser an Thomas Renner über. Dieser Übergang hat perfekt funktioniert. Die Besatzstrategie von Roman Moser wurde übernommen und 2022 mit einem Besatz von Äschen ergänzt. Auch bekamen wir den Hinweis, dass es in der Ager Fliegenstrecke eine Überaitelung gibt. Sprich, der Bestand an Aitel nimmt zu. Ist logisch, denn nur wenige Fliegenfischer nehmen einen gefangenen Aitel auch mit. Und wenn man sich mit dem Aitel etwas näher beschäftigt, so wird man anerkennen müssen, dass dieser Cyprinide unglaublich anpassungsfähig ist und in der Ager nicht zu dezimieren ist. Hohe Gewässertemperaturen oder Hochwässer stellen für Aitel keinerlei Probleme dar. Hinzu kommt noch der ganzjährige Schutz durch die Mehrheit der Fischer. Es gibt daher auf diesen Hinweis eines Fliegenfischers folgende Betriebsordnungsänderungen: Ab 2023 müssen in der AFL Aitel entnommen werden. Diese Regelung gab es schon mal und wurde jetzt wieder aufgenommen. Der Besatz in der AFL für 2022 war wie folgt. Regenbogenforellen 1260 kg, Bachforellen 360 kg und 5000 Stück Äschen 5 – 10 cm.

Baggersee Regau:
Besetzt wurden 2022: 150 Stück Karpfen K3 und 200 Stück Zander. Schleien waren leider nicht zu bekommen. Der Zander ist weiterhin ein Rätsel am Baggersee. Obwohl in großen Stückzahlen und in fressfähiger Größe besetzt, kommen nur sehr wenige Rückmeldungen von gefangenen Zandern. Bei den Karpfen ist der Ausfang dem Besatz entsprechend. Um das Rätsel des Zanderbestandes zu untersuchen, wurde eine Tauchaktion durchgeführt. Die Unterwasserfotografin Angelika Neuhofer warf für uns, gemeinsam mit 2 Tauchkollegen, einen Blick unter die Wasserfläche des Baggersees. Und obwohl die Sicht nicht besonders gut war, gelang Angelika, ein wie wir finden, sehr schönes Zanderfoto (Titelbild). Leider waren die Fische sehr scheu und ließen sich nur aus einer gewissen Entfernung beobachten. Daher waren die Erkenntnisse aus diesem Tauchgang eher überschaubar. Gesichtet wurden neben den obligatorischen Weißfischschwärmen, kapitale Karpfen, Schleien, ein Hecht, zwei Zander und zu aller Überraschung auch 2 Krebse. Allerdings konnte nur ein kleiner Teil des Sees abgetaucht werden. An einigen Stellen war die Sicht durch flüchtende Fische sehr stark eingetrübt. Wir werden die Aktion daher wiederholen. Aus den Filmaufnahmen wurde auch ein kurzer Film über die Unterwasserwelt des Baggersees zusammengestellt.
Zu finden auf der Homepage des SAB.