Zeller-Irrsee Geschichte

von | Zeller-Irrsee

Die Geschichte der Fischerei am Zeller – Irrsee

Die Geschichte der Fischerei am Zeller Irrsee und Gründung des Konsortiums Zeller Irrsee.

Wie alles begann: Die Jahre 1899 bis 1939
Aus den Originalaufzeichnungen des früheren Obmannes des Sportanglerbundes Franz Wiesinger

Das Konsortium Zeller Irrsee hat eine interessante und facettenreiche Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Region und der Bedeutung des Sees für die Ansiedlung und die Wirtschaft in der Umgebung verknüpft ist. Die Entstehung des Konsortiums kann auf mehrere Schlüsselereignisse und Faktoren zurückgeführt werden. Als Information für unsere Mitglieder gedacht, veröffentlichen wir an dieser Stelle die Geschichte der Fischereibewirtschaftung und die Enstehung des Konsortiums Zeller Irrsee.
Sie entstammt den Originalaufzeichnungen des früheren Obmannes des Sportanglerbundes Franz Wiesinger, der das Konsortium Zeller- Irrsee gründete und über lange Zeit dessen Obmann stellte.

Zur Geschichte und Legende des Zeller- oder Irrsee!
Dieser See gehörte in früherer Zeit zum Kloster Mondsee und das Fischrecht wurde als Lehen an 5 Bauernfischer gegeben, wofür diese an das Kloster zu bestimmten Zeiten ein gewisses Quantum an Fischen zu liefern verpflichtet waren. Als das Kloster in der Regierungszeit Kaiser Josef II. so wie viele andere Klöster aufgehoben wurde und sich niemand um den See und Fischerei bekümmerte, haben diese 5 Bauernfischer einfach weiter gefischt und so haben selbe schließlich den Eigentumsanspruch auf die Fischereirechte durch Verjährung erreicht.
Ein Nachweis, die Fischereirechte durch Kauf erworben zu haben, konnte nicht gefunden oder erbracht werden. Der Seegrund wurde seitens der Gemeinde Zell am Moos als Eigentum beansprucht und hierfür auch nachweisbar immer die Grundsteuer bezahlt; das Finanzärar bestritt das Eigentumsrecht der Gemeinde, es wurde ein Prozeß geführt, welcher zu Gunsten der Gemeinde entschieden wurde.

Der Fischereibetrieb der Bauern war ein sehr primitiver und wurde eigentlich nur zur Laichzeit der Fische ausgeübt, wobei zumeist nur Karpfen, Brachsen und Hechte, selten Seeforellen, welche in Bäche aufstiegen, gefangen wurden. Es war unbekannt, dass im See auch viele Saiblinge vorhanden waren, die Folge war, dass diese Fischgattung in zu großer Menge vorhanden war und degeneriert und abgemagert war.
Im Jahre 1899 kam nach langwierigen Verhandlungen zwischen Herrn Hans Lindinger, Güterdirektor in Wien und den 5 Bauernfischern ein Pachtvertrag für die Zeitdauer von 10 Jahren d.i. 1900 – 1910 zu Stande mit einem jährlichen Pachtpreis von 240 Gulden bez. 480 Kronen und im Vertrage wurde zugleich dem Pächter das Kaufrecht für die Fischereirechte zum kapitalisierten Pachtwerte eingeräumt. Herr Lindinger besetzte den See mit 40.000 Lachsforellenbrütlingen mit 10.000 böhmischen 1jährigen Karpfen (Wittingauer) ferner 500 Stück 3 – 4jährigen Zander, 5000 Stück einjährigen Regenbogenforellen, 1000 Stück 1 – 2 jährige Hechte, 50 kg laichreifer Lauben aus Mondsee, 50.000 Stück Saiblingsbrut und 20 kg Koppen an den Bachmündungen.

Herr Lindinger erbaute das Bootshaus, beschaffte Netz-Inventar, Boote und Kähne etz. Geräte, bewirtschaftete den See mit 2 Fischer Gehilfen. In Folge geschäftlicher Angelegenheiten kam Lindinger öfters nach Salzburg, wurde dort bekannt, lernte den damaligen dortigen Fischerei-Direktor, Herrn Kollmann und durch diesen den Herrn Landeshauptmann Dr. Schumacher und Herrn Prälaten Dr. Winkler der Landesregierung Salzburg kennen und darüber gesprochen, ob Lindinger nicht lieber den Wallersee zur Bewirtschaftung nehmen wollte, nachdem dieser See unmittelbar an der Westbahn und nahe von Salzburg, somit günstiger gelegen sei.
Lindinger suchte daher einen Interessenten für seinen Pachtvertrag des Zellersees und fand in Herrn Gustav Otto, Fischermeister in Alt-Grimnitz bei Joachimsthal- Uckermark in Deutschland einen Ablöser, welcher die Zellersee-Fischerei d.h. den Pachtvertrag inklusive Inventar und investiertes Kapital zum Werte von 22.900 Kronen übernahm und mit Beginn des Jahres 1904 durch seinen Fischermeister Mehlman, dann Friese u.s.w. bewirtschaften lies.
Herr Lindinger, welcher auch in Zell am Moos eine Wohnung hatte, übersiedelte nach Salzburg und wollte von der Landesregierung den Wallersee, welcher dem Lande gehörte, kaufen; ein Verkauf wurde aber abgelehnt. Herr Lindinger hatte also den Zeller – Irrsee aufgegeben und den Wallersee nicht bekommen; blieb dann mehrere Jahre in Salzburg wohnen und übersiedelte wieder nach Wien.

Herr Gustav Otto bewirtschaftete den Zellersee weiter, kaufte in den Jahren 1906 bis 1908 die Fischereirechte von den 5 Bauern auf Grund des Pachtvertrages, teilweise im Prozesswege durch Herrn Dr. von Vilas, Rechtsanwalt in Salzburg.
Abverkauft leider das miterworbene Anwesen „Dorferwirt“ (Klaushofer) an Herrn Habring und behielt nur die Fischereirechte am Zellersee und Ramsauer- und Zellerbach …
Herr Otto besetzte den See mit mehreren hundert Kilogramm grosswüchsiger Brachsen und im Jahre 1912 mit ca. 250.000 Stück Jungaal. (Was sich leider nicht als günstig bewährte)

Im Jahre 1912-1913 verhandelte Herr Ferdinand Rainer, Architekt in Wien, mit Herrn Otto betreffend Ankauf der Fischereirechte und mit der Gemeinde wegen Ankaufes des Seegrundes. (Angeblich für den Erzherzog Ferdinand, welcher sich dort Gründe kaufen wollte um ein Schloss erbauen zu lassen).
Herr Rainer kaufte auch tatsächlich am 2.8.1914 von der Gemeinde Zell am Moos, mit der Bewilligung der Landesregierung in Linz den Seegrund zum Preise von 40.000 Kronen (Gold) lt. Vertrag. Dabei hatte sich die Gemeinde „nicht nur für sich selbst, sondern für jedermann die unentgeltliche Dienstbarkeit der freien Schiff und Floßfahrt mit Ruder und Segelbooten, des Badens und des Wäschewaschens“ ausbedungen. Dieses Servitut ist auch grundbücherlich einverleibt.
Durch das Ableben des Erzherzogs Ferdinand, dann durch den Krieg 1914-1918 wurden die Projekte des Schloss- und Villenbaues, des Kaufes der Fischereirechte für Herrn Architekten Rainer undurchführbar und er verkaufte den Seegrund am 21. September 1920 an Herrn G. Otto, dieser hatte mittlerweile auch ein Grundstück am Seeufer im Ausmaße von ca. 1 Joch (ca. 7000 m2) gekauft; sogenannter Fischmeistergrund in Zell am Moos laut Grundbuch und Besitzbogen.

In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 war der See unbewirtschaftet und ohne Aufsicht; Herr Rainer hatte eine beschränkte Fischereierlaubnis.
Im Jahre 1920 pachtete Herr Lindinger den Zellersee wieder auf 20 Jahre laut Vertrag, dieser wurde später abgeändert und bis 1942 laufend.
In den Jahren 1924 und 1925 verhandelte Herr Oberbaurat Dr. Ing. Stern (Firma Stern&Hafferl) den See zu kaufen um in Mondsee ein Elektrizitätswerk zu bauen (Spitzenwerk) und die Seewasserkraft vom Zellersee mit 74 m Gefälle und mindest 3000 Sek. Liter Wassermenge stabil auszunützen. Ein Vorvertrag zum Seekauf, sowie die technischen Vermessungen und Vorarbeiten seitens der Firma Stern&Hafferl waren fertig, die Kommissionierung anberaumt, da starb Herr Oberbaurat Dr. Ing. Stern und das Geschäft musste unterbleiben. Der Seekaufpreis gegen Barzahlung war 236.000 Goldkronen und die Ablösung des Pächters Lindinger und des Inventars war mit 50.000 Goldkronen vereinbart gewesen.

Im Jahre 1929 begannen Seeverkaufsverhandlungen mit einem Herrn Kurt Fiedler, Kaufmann und Buchhändler in Wien, auf Basis eines Preises von 300.000 G.S. für den See und Pacht mit Inventarablöse von 40.000 S schliesslich kaufte Herr Fiedler mit Hilfe einer Frau Gastinger den See um 150.000 G.S. jedoch auf 10jährige Ratenzahlung á 15.000 G. S. und 7% Verzinsung. Fiedler bezahlte aconto der ersten Rate 13.334 S. wurde aber in Folge anderer Geschäfte in Wien insolvent, verkrachte und Herr Otto musste den See in der Feilbietung zurückkaufen.
Lindinger hatte sein Inventar um 40.000 S. an Fiedler verkauft (unter Eigentumsvorbehalt) gegen Wechsel; Fiedler traf verschiedene Anordnungen, kaufte auch ein Haus in Zell mit Anzahlung, welches dann auch in der Feilbietung verkauft wurde. Herr Lindinger rettete wohl sein Inventar verlor aber dennoch ca. 4.600 S., durch Zahlungsverpflichtungen, welche er auf Grund der Anordnung Fiedlers durchgeführt hatte. Im gleichen Jahre 1930 hatte Lindinger in den See neuerlich bestellte 100.000 Zanderbrut, 3.500 Lachsforellenbrut und ca. 100.000 Hechtbrut in den See eingesetzt und im Jahre 1931 weitere ca. 200.000 Hechtbrut.

Im Jahre 1932 (Winter) erkrankte Lindinger an Darmvergiftung und war bis Juni krank, kam erst im Juli wieder nach Zell; mittlerweile war nur beschränkter Fischereibetrieb. Im Jahre 1933 erkrankte Lindinger neuerlich an Gelenksrheumatismus die Fischerei blieb fast ganz ruhend …
Im Jahre 1934 war Lindinger vom März bis 16. Dezember in Zell, es herrschten starke Schneeverwehungen, die Fischerei litt unter Absatzmangel und billigen Preisen.
Im Jahre 1935 war Lindinger wieder an Rheuma erkrankt, litt an bedenklichen Herzbeschwerden und blieb daher in Wien. Die Fischerei wurde gegen Fangprämien durch Herrn Alois Gaderer und Herrn Karl Buchner betrieben, die Fischverwertung besorgte Herr Lindinger. Es gab diverse Verhandlungen bei der Fischerei-Sektion der Landwirtschafts-Gesellschaft mit Herrn Prof. Czerny, Herrn Dr. Neumann, den Herren Schwier jr. und Herrn Hierzenberger, sowie Baron Datenhof. Die damals sehr ungünstigen Zeitverhältnisse führten aber zu keinem Erfolg.
Im Jahre 1936 und 1937 verpachtete Lindinger die Fischerei an den Fischhändler Hans Krieg in Salzburg, aber es zeigte sich, daß die Fortsetzung der Verpachtung nicht empfehlenswert sei und der Pachtvertrag wurde gelöst. Nachdem Herr Lindinger noch immer kränklich war und die Ärzte entschieden abrieten, die Tätigkeit der Fischerei weiterzuführen, wurde das Pachtverhältnis mit Herrn Otto in freundschaftlicher Weise gelöst.

Seit dem Jahre 1938 ruhte die Fischerei vollkommen. Herr Otto wollte nicht mehr verpachten, sondern den See verkaufen und gibt Herrn Lindinger den Auftrag, entsprechende Käufer zu suchen und die gegenständlichen Verhandlungen zu führen. Im Jahre 1939 sucht Herr Lindinger Käufer und führt diesbezügliche Korrespondenzen und Verhandlungen.
Hier, in den kommenden Kriegsjahren enden leider die Aufzeichnungen Wiesingers.

Die Nachkriegsjahre

Der Irrsee oder allgemein der Zellersee nach dem Ort Zell am Moos benannt, gehörte bis Kriegsende neben anderen Besitzungen in Kärnten dem Gutsbesitzer B o d i n aus Schleswig Holstein. Von den Besatzungsmächten wurde u.a. der Zellersee als „Deutsches Eigentum“ erklärt und dem wieder erstandenen österreichischen Staat bis zur weiteren Klärung in Verwaltung übergeben. Der See wurde somit unter die Obhut der oberösterr. Landwirtschaftkammer gestellt. Nach dem Staatsvertrag und der Entstehung der Selbständigkeit Österreichs wurden nach Vereinbarungen mit der Bundesrepublik Deutschland die kleineren deutschen Besitzungen in Österreich den Eigentümern zurückgegeben. Darunter fiel auch der Zellersee.

Herr Bodin war auch Besitzer eines Sees in Kärnten, und ist nur ein – bis zweimal hergekommen um im Sommer mit Netzen Saiblinge zu fischen. Auch im Winter wurde manchmal den Fischen nachgestellt man sprach dabei vom so genannten „Eisfischen“ Das Eisfischen selbst geschah so, daß man ins Eis Löcher gehakt hat, dann mit einer Stange eine Schnur zum nächsten Loch sozusagen hinüber geschossen hat, mit der dann die Netze unter das Eis gezogen wurden. Als sein Helfer fungierte der damals am ganzen See bestens bekannte Fischermeister Lois Gaderer, er war Bootsbauer, in dessen früheren Baulichkeiten heute die Konsorten Huber Manfred und der Diplomvolkswirt Ornezeder untergebracht sind. In der Fischerhütte sind damals das ganze Jahr über die Netze , Eishaker und Stangen, ( ganz eigenwillige Instrumente mit gebogenem Stiel ) aufbewahrt worden. Auch zwei riesige Zillen waren in der Hütte vorhanden die von Hand zu rudern waren. Im Sommer wurden beim Niederhofer Saiblinge gefischt, das war stets eine gewaltige Attraktion für die Dorfbewohner. Die jungen Männer des Dorfes wurden dazu eingeladen, die Zillen zu rudern und damit riesige Netze durch den See zu ziehen. Die Netze sind über Laufrolle ins und aus dem Wasser gezogen worden. Hinter dem Zugnetz fuhren Männer mit einem Boot her um die Zander, die sich über diese Zugnetze sehr erregt hatten diesem aber gerade noch entkommen und an die Wasseroberfläche gekommen waren, mit dem Käscher zu schöpfen.

Soweit die überlieferten Erzählungen des “ Gaderer Lois „

Wir schreiben das Jahr 1952
Ein wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte. Herr Bodin teilte der o.Ö. Landwirtschaftskammer mit, daß er infolge seines vorgeschrittenen Alters in seiner Heimat verbleiben und alle seine auswärtigen Besitzungen, darunter auch den Zeller Irrsee, abstoßen wolle.

Der Pachtvertrag
Am 12. Mai 1952 wurde mit dem damaligem Besitzer des Fischereirechtes am Zeller Irrsee, Hr. Karl Bodin, aus Briefeldorf – Seehof in Kärnten ein Pachtvertrag zur Nutzung des Fischereirechtes zum Zwecke der Sportfischerei abgeschlossen. Vertreter des Sportanglerbundes war der damalige Obmann, Hr. Hubert Marschner. In diesem Vertrag wurde unter anderem die damals geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Wasserrechtes sowie die Weisungen und Verordnungen der übrigen mit der Betreuung der Fischerei beauftragten Behörden und Organisationen wie auch das Recht auf Ausstellung von Erlaubnisscheinen für die Sportfischerei festgeschrieben. Das Pachtobjekt wurde auf ein Jahr (1Jänner bis 31. Dezember 1952) verpachtet und verlängerte sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn nicht 3 Monate vor Ablauf des jeweiligen Pachtjahres von einem der Vertragsteile gekündigt wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass über Weisung des US – Hauptquartiers das Pachtverhältnis unter Einhaltung einer 90 tägigen Räumungsfrist, jederzeit gelöst werden konnte, ohne dass dem Pächter aus dieser Kündigung ein Einspruchsrecht zustand. Der Pachtschilling wurde für die ersten beiden Jahre 1952 und 1953 mit 3.500.- Schilling, für die dann folgenden Jahre mit 4.500.- Schilling jährlich festgesetzt.

Im Juni 1952 wurde vom Sportanglerbund Vöcklabruck an den Landesfremdenverkehrsverband in Linz folgendes Schreiben gerichtet „Originaltext“:
Wir gestatten uns, im Interesse des Fremdenverkehrs in nachfolgender Angelegenheit an Sie heranzutreten. Wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, haben wir den Zeller – oder Irrsee in Pacht genommen und es ist unser Bestreben, diesen nicht nur bei unseren 200 Mitgliedern sondern auch in weiteren Kreisen als Erholungs- und Entspannungsplatz beliebt zu machen. Wir haben bereits heuer mit der geplanten, großen Fischbesatzaktion begonnen und es ist mit Sicherheit zu rechnen, dass sich nun von Jahr zu Jahr der Zugang von Sportfischern aus allen Bundesländern und auch aus dem Ausland steigern und der Irrsee für den Fremdenverkehr erheblich erschlossen werden wird.

Angesichts solcher Aktivitäten ist es wohl nicht übertrieben festzustellen, daß der Sportanglerbund schon in den ersten Jahren seines Bestandes darum bemüht war, das in Pacht genommene “ Kleinod Zeller Irrsee “ nicht nur für die Mitglieder des Vereines zu verwalten, sondern mit der umliegenden Region auch für den Fremdenverkehr attraktiv zu machen.

Der Kauf des Irrsees
Herr Amtsrat Wiesinger, der als seinerzeitiger Obmann des Sportanglerbundes durch die Fischerei am Zellersee mit der Kammer Verbindung hatte, wurde von der Absicht des Herrn Bodin verständigt und gab die ernste Kaufabsicht des Vereins bekannt, wobei er sich auf die Annahme stützte, daß die damaligen 450 Mitglieder des Sportanglerbundes den geforderten Betrag von 400.000.-S, der sich durch verschiedene Abgaben auf ca. 480.000.-S erhöhen würde, unter möglichen Zahlungserleichterungen aufbringen könnten. Alle Vereinsmitglieder stimmten einem Ankauf des Zellersees zu und sagten ihre finanzielle Unterstützung zu. Nun wurde mit dem Besitzer wegen erleichterter Zahlungsbedingungen verhandelt. Es gelang, Herrn Wiesinger das Zugeständnis zu erhalten, die Kaufsumme in Raten innerhalb von 10 Jahren abzustatten unter der Bedingung grundbücherlicher Sicherstellung. Der Kaufvertrag hätte sofort abgeschlossen werden können, wenn alle Mitglieder durch 10 Jahre hindurch jährlich 120.-S oder monatlich zehn Schilling dem Verein zur Verfügung gestellt hätten.

Die Entstehungsgeschichte vom Konsortium Zeller Irrsee
Die meisten unserer Mitglieder kennen das Konsortium Zeller Irrsee nur als Bewirtschafter ihres Angelgewässers und wissen nichts um das Zustandekommen und die Rolle des Sportanglerbundes Vöcklabruck O.Ö. gegr.1949 im Konsortium Zeller Irrsee. Zur Gründung des Konsortiums Zeller Irrsee kam es, als nur noch 150 Mitglieder bei ihrer seinerzeitigen finanziellen Zusage geblieben sind. Auf diese Mitglieder wären demnach Jahresbeiträge von etwa 320.-S entfallen. Dazu konnten sich wiederum nicht alle entschließen. Nun hieß es rasch einen anderen Weg suchen, da bereits andere Bewerber auf den Plan traten.
Die Vereinsleitung entschloss sich unter den Mitgliedern um freiwillige Darlehen zu werben und das Übrige als persönliches grundbücherlich sichergestelltes Eigentum kaufkräftigeren Mitgliedern zu überlassen. Es wurden insgesamt 40 Anteile aufgelegt. Die Käufer mussten sich verpflichten, bei eventuellem Verkauf, das Vorkaufsrecht dem Sportanglerbund oder einem, seiner Mitglieder zu gewährleisten.

So wurde 1958 das Konsortium geschaffen. Die eingezahlten freiwilligen Darlehen, meist zinsenfrei, reichten für den Ankauf von 7 Anteilen. Für die jeweilige Pachtsumme mussten 10 Vereinsmitglieder als Bürgen einstehen. Nach zwei Jahren konnten weitere 2 Anteile dazu erworben werden. Bis zum Jahr 2025 konnten noch 6 Anteile gekauft werden, so das heute der Sportanglerbund Vöcklabruck,15 Anteile von 38 besitzt. 2 Anteile mussten aufgelöst werden. Alle Anteilsbesitzer sind selbstverständlich mit mehr Rechten ausgestattet als die Lizenznehmer, welche sich an die Betriebsordnung des Konsortiums halten müssen.

Der Vorstand setzte sich nach Gründung des Konsortiums wie folgt zusammen.
Der Verwaltungsausschuss wurde in der 9. Jahreshauptversammlung 24. 03. 1957 umstrukturiert und es wurden folgende Ausschussmitglieder nominiert:
Obmann: Hubert Marschner, Regau
Stellvertreter: Franz Wiesinger, Vöcklabruck
Kassier: Hubert Mairinger, Vöcklabruck
Stellvertreter: Ernst Job, Vöcklabruck
Schriftführer: Dkfm. Heinz Sponer, Timelkam
Stellvertreter: Alfred Beckl, Vöcklabruck
Fachbeirat: Roland Gollhammer, Vöcklabruck
Fachbeirat: Dipl. Ing. Walter Sevcik, Vöcklabruck

 

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